Endlich steigen die Temperaturen und damit wird die Bundesterrasse direkt neben dem Bundeshaus zum beliebten Treffpunkt, gerade abends und an Wochenenden. «Hunderte von Menschen versammeln sich, bringen aus dem Bahnhof eingekauften Alkohol mit und hören laute Musik aus Boom-Boxen», sagt Mitte-Nationalrat und abtretender Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause (52). «Leere Flaschen fallen über die Brüstung der Mauer in die Gärten der unterliegenden Anwohner. Littering, Urinieren an die Bundesgebäude und Lärm sind die unschönen Begleiterscheinungen.»
Doch damit soll nun Schluss sein. Unterstützt von Ratsmitgliedern von Grünen bis SVP fordert Nause per Motion, dass auf der Terrasse eine «renommierte» Pop-up-Beiz entstehen soll. «Die Belebung und Durchmischung des wunderschönen Ortes würde die Sicherheit nachhaltig verbessern», zeigt er sich überzeugt. «Durch die geordnete Bespielung der Bundesterrasse und eine verantwortliche Wirtin oder einen verantwortlichen Wirt könnten die Verhältnisse schnell und nachhaltig verbessert werden.»
Bundesamt hat sich immer wieder dagegen gewehrt
An zwischenzeitliche Polizeipatrouillen scheint Nause weniger zu glauben. Die ständige Präsenz des Gastro-Personals aber soll eine beruhigende Wirkung haben. Eine solche Nutzung entspreche auch einer klaren Forderung des Quartiers. Dass sich solche Rezepte bewähren, habe sich in der Stadt Bern bereits mehrfach bestätigt, betont Sicherheitspolitiker Nause: «So haben Pop-up-Betriebe auf der grossen Schanze, am Aareufer oder im Casinopark eine markante Verbesserung und Beruhigung der Situation ergeben.»
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In einem Pilotbetrieb könnten Auswirkungen auf eine verbesserte Sicherheitslage eindrücklich aufgezeigt werden, ist sich Nause sicher. Die Stadt Bern sei mit diesem Wunsch schon vor Jahren und mehrfach an verschiedene Bundesräte gelangt – und auf offene Ohren gestossen. Bis heute aber habe dennoch kein Versuch gestartet werden können, «weil sich das Bundesamt für Bauten und Logistik gegen diese Idee wehrt», ärgert sich Nause. Nun will er Nägel mit Köpfen machen. Parlament und Bundesrat sollen den Bundesbeamten endlich Beine machen.