Die Postfinance bettelt beim Bund darum, das Kredit- und Hypothekarverbot zu streichen, da die Gewinne des gelben Geldhauses wegschmelzen – und jetzt das: Hansruedi Köng ist der Top-Verdiener. 809'000 Franken hat der Postfinance-CEO im vergangenen Jahr verdient, Fixlohn und Boni zusammengezählt. Das geht aus dem neuen Kaderlohnreport des Bundes hervor.
Ex-SBB-CEO Andreas Meyer (59) hat zwar mit rund 964'000 Franken am meisten bekommen. Sein Lohn hat immer wieder zu reden gegeben, etwa als er 2017 einen Spitzenlohn über einer Million Franken erhalten hatte. Doch Meyer ist inzwischen zurückgetreten, und sein Nachfolger Vincent Ducrot (57) soll weniger verdienen: SBB-Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar hat 2019 angekündigt, dass sein Lohn bis zu 20 Prozent geringer sein soll. Mindestens 800'000 Franken im Jahr könnte das Salär aber immer noch betragen.
Spitzenreiter war Meyer auch in Bezug auf die berufliche Vorsorge. Die SBB hat ihm über 223'000 Franken eingezahlt, sogar noch leicht mehr als im Vorjahr.
Nur noch Männer mit den höchsten Löhnen
Nach Meyer und Köng folgt im Lohnreport an dritter Ruag-Chef Urs Breitmeier mit 758'000 Franken – auch er ist nicht mehr im Amt. Das Salär von Post-Konzernchef Roberto Cirillo (49) ist damit vergleichsweise tief: Boni inklusive hat er etwas mehr als 694'000 Franken verdient. Cirillo hat das Zepter bei der Post aber auch erst im April letzten Jahres übernommen.
Seine Vorgängerin Susanne Ruoff stolperte 2018 über die Postauto-Affäre und trat zurück. Ihr Lohn betrug noch rund 1,1 Millionen Franken. Ohne Ruoff auf der Liste sind die fünf Personen mit den höchsten Löhnen ausnahmslos männlich.
So hoch die Saläre der Chefs der Staatsbetriebe auch sind: Im Vergleich zum Vorjahr sind sie fast überall leicht gesunken. Der Bundesrat veröffentlicht seinen Kaderlohnreport im Jahresrhythmus.