Da ist sie nun, die Frau, die der ehemalige SVP-Präsident Toni Brunner (48) für die Nachfolge von Bundesrat Ueli Maurer (71) gefordert hat: Die Nidwaldner SVP-Regierungsrätin Michèle Blöchliger (55) liebäugelt mit einer Bundesratskandidatur.
«Es wäre eine sehr reizvolle und herausfordernde Aufgabe, und man hat wohl nur einmal im Leben das Zeitfenster, für ein solches Amt zu kandidieren», sagte die Finanzdirektorin dem «Tages-Anzeiger». Sie habe bereits Gespräche mit der Familie und der Partei geführt.
Viel Erfahrung im Kanton
Auf der nationalen Bühne hat sich die Innerschweizerin bisher noch nicht gross profilieren können – abgesehen von der Corona-Pandemie, als sie als Gesundheitsdirektorin im Fokus der Öffentlichkeit stand. In der Kantonsregierung konnte sie bereits vier Jahre Erfahrung sammeln, weitere 16 Jahre sass sie im Kantonsparlament.
In der SVP ist sie gut vernetzt. Sie gründete vor 23 Jahren die Sektion Nidwalden. Viele würden sie ermuntern, sich als Kandidatin aufzustellen. Zudem kann sie Französisch, Italienisch und Englisch, was für das Bundesratsamt von Vorteil ist.
Ein Nachteil: Ihre Wahlchancen sind gering – denn Parlamentarier wählen immer noch lieber eine der ihren – also jemanden, den sie aus dem Bundeshaus schon kennen.
Innerschweiz seit 20 Jahren untervertreten
Definitiv entscheiden will sich Blöchliger diese Woche. Auch sonst fehlen aus der Innerschweiz bisher echte Kandidaturen. Der anfängliche Favorit, Nationalrat Franz Grüter (59), hat abgesagt. Noch nicht aus dem Rennen genommen haben sich die Obwaldner Nationalrätin Monika Rüegger (54), der Zuger Regierungsrat Heinz Tännler (62) und Fraktionspräsident Thomas Aeschi (43). Sie haben bisher weder zu noch abgesagt.
Die Innerschweiz ist seit fast 20 Jahren nicht mehr im Bundesrat vertreten. Auf jeden Fall im Rennen sind bisher die zwei Berner Albert Rösti (55) und Werner Salzmann (59). (tom)