Essen Sie viel Fleisch und fliegen in den Ferien gerne ans Meer, aber eigentlich ist Ihnen das Klima schon wichtig?
Dann sind Sie nicht alleine. Der Wunsch nach einem klimafreundlichen Leben deckt sich längst nicht bei allen mit der Wirklichkeit. Das zeigt das jüngste Generationen-Barometer, das die Forschungsstelle Sotomo im Auftrag des Berner Generationenhauses erstellt hat.
GLPler mit schlechtem Gewissen
Auffallend sind dabei die Unterschiede zwischen den Parteien. Am wichtigsten ist ein klimafreundlicher Lebensstil, wenig überraschend, den Wählerinnen und Wählern der Grünen. 92 Prozent von ihnen geben an, ökologisch nachhaltig leben zu wollen. Allerdings sagen nur 75 Prozent von sich, dass sie dieses Ziel auch tatsächlich erreichen.
Noch grösser ist die Kluft zwischen Ideal und wahrgenommener Realität bei den Anhängern der Grünliberalen. Rund drei Viertel (77 Prozent) der GLP-Wählerinnen und Wähler erachtet einen nachhaltigen Lebensstil als wichtig, doch nur knapp die Hälfte (49 Prozent) sagt von sich, klimafreundlich zu leben. Die GLP als Partei des schlechten Gewissens.
FDPler sind selbstzufrieden
Demgegenüber ist die FDP die Partei der Selbstzufriedenen. Eine Mehrheit der FDP-Wähler schätzt das eigene Verhalten als nicht besonders nachhaltig ein. Doch fast genausovielen ist das auch egal.
Noch kleiner ist die Sorge um das Klima bei der SVP. Nur zwei von fünf SVP-Wählern behaupten von sich, klimafreundlich zu leben. Und nur einem von fünf ist dies überhaupt wichtig.
Unterschiede zwischen Generationen
Dennoch ist die Sorge um das Klima in der Bevölkerung generell gross. Laut dem Generationen-Barometer fürchtet sich eine Mehrheit der Bevölkerung vor extremen Wetterereignissen und stärkerer Migration wegen des Klimawandels. Besonders ausgeprägt ist diese Angst bei jüngeren Menschen.
Sie setzen interessanterweise auch tendenziell auf andere Mittel, um den Klimawandel zu bekämpfen. So steht bei den Menschen zwischen 18 und 35 Jahren die Abkehr von einem klimaschädlichen Lebensstil an erster Stelle, während Menschen über 35 prioritär auf innovative Technologien hoffen.