Neues Gremium für die Behörden
Corona-Expertin Tanja Stadler berät wieder den Bund

Ende März löste sich die wissenschaftliche Corona-Taskforce des Bundes auf. Nun wird ein neues Beratergremium eingesetzt. Die Leitung übernimmt die frühere Taskforce-Chefin Tanja Stadler.
Publiziert: 22.11.2022 um 11:53 Uhr
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Tanja Stadler war die letzte Chefin der wissenschaftlichen Corona-Taskforce des Bundes.
Foto: keystone-sda.ch

Während der Corona-Pandemie spielte die wissenschaftliche Taskforce eine zentrale Rolle. Mit Analysen und Einschätzungen stand sie dem Bund zur Seite. Ende März wurde die Taskforce unter der damaligen Leitung von Tanja Stadler (41) aufgelöst.

Doch jetzt feiert ETH-Expertin quasi ein Comeback. Sie übernimmt die Leitung eines neuen wissenschaftlichen Beratungsgremiums für die Covid-19-Pandemie, welches Bund und Kantone mit seiner Expertise unterstützen soll.

Die Gesundheitsdirektorenkonferenz, das Eidgenössische Departement des Innern von Bundesrat Alain Berset (50) sowie das Staatssekretariat für Bildung und Forschung und Innovation haben eine entsprechende Vereinbarung mit dem ETH-Rat abgeschlossen. Das Beratungsgremium umfasst 14 Mitglieder aus unterschiedlichen Institutionen und Fachbereichen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilt. Das Mandat läuft vorläufig bis Ende Juni 2023.

Wichtig für Krisenbewältigung

«In der Covid-19-Krise hat sich gezeigt, wie wichtig der Einbezug von wissenschaftlichen Erkenntnissen für die Krisenbewältigung ist», schreibt das BAG. Die Zusammenarbeit und der Austausch mit der Wissenschaft sei in der normalen Lage für die Kantone wichtig und bleibe auch für den Bund in der gegenwärtigen Übergangsphase wertvoll. «Daher soll den Behörden ein wissenschaftliches Beratungsgremium zur Seite stehen.»

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Das Gremium steht nicht nur den Behörden für Einschätzungen und Analysen zur Verfügung, sondern kann auch eigenständig Analysen vornehmen und die Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Gerade in der aktuellen Situation, in welcher die Corona-Fallzahlen stagnieren und auf den Winter hin wieder mit einem Anstieg zu rechnen ist, dürften die wissenschaftlichen Analysen verstärkt gefragt sein. Dies auch mit Blick auf die neue Variante BQ.1.1, welche hierzulande noch in diesem Monat zur dominierenden Variante werden dürfen.

Ehrenamtliche Arbeit

Eine Finanzierung des Beratungsgremiums von Bund und Kantonen ist nicht vorgesehen – die Mitglieder stellen ihre Expertise ehrenamtlich zur Verfügung. Nur wenn Aufträge über das allgemeine Beratungsmandat hinausgehen und Forschungsprojekte erfordern, soll deren Rahmen zwischen den Auftraggebern und -nehmern vereinbart. Der ETH-Rat wiederum unterstützt das Gremium administrativ. (rus)

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