Neues Freihandelsabkommen
Seco-Chefin will rasch mit den USA verhandeln

Die Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), Helene Budliger Artieda, hat in einem Interview auf Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit den USA gepocht. Die Auswirkungen möglicher US-Zölle auf Medikamente seien schwer abzuschätzen.
Publiziert: 21.02.2025 um 08:19 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2025 um 10:42 Uhr
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US-Präsident Donald Trump habe angekündigt, Medikamentenimporte mit 25 Prozent zu belegen, gibt Budliger Artieda zu bedenken.
Foto: imago/UPI Photo

Auf einen Blick

  • Schweizer Botschafterin diskutiert US-Handelspolitik und Freihandelsabkommen mit China
  • Schweizer Firmen investieren stark in USA, zahlen hohe Durchschnittslöhne
  • Schweiz führt als einzige westliche Nation Dialog zu Arbeitnehmerrechten mit China
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«Wir müssen bald hinreisen und schauen, ob etwas möglich ist», sagte sie zu den Tamedia-Zeitungen mit Blick auf die Handelspolitik der US-Regierung. Präsident Donald Trump habe angekündigt, Medikamentenimporte mit 25 Prozent zu belegen, was die Schweizer Pharmaindustrie erheblich treffen könnte.

Budliger Artieda betonte jedoch: «Unsere Pharmafirmen produzieren schon viel in den USA. Kein Land investiert in den USA mehr in Forschung und Entwicklung als die Schweiz.» Schweizer Firmen würden zudem in den USA Durchschnittslöhne von 140'000 Dollar pro Jahr bezahlen. «Wir machen seit langem genau das, was die neue Regierung will», fügte sie an und betonte, man würde die Kontakte in den Vereinigten Staaten intensiv pflegen.

«In der Schweiz wachsen keine Orangen, in Florida schon»

Die Schweiz sei grundsätzlich immer an neuen Abkommen interessiert, sagte Budliger Artieda. Auf die Frage, ob ein solches nur realistisch sei, wenn die Landwirtschaft ausgenommen werde, entgegnete sie: «In der Schweiz wachsen keine Orangen, in Florida schon.» Es gebe Produkte, für die Zölle gesenkt werden könnten, ohne der Schweizer Landwirtschaft zu schaden.

Zum Freihandelsabkommen mit China erklärte Budliger Artieda, dass wirtschaftliche Interessen nicht über Menschenrechten stünden. Die Schweiz habe sich mit China darauf geeinigt, das 2014 abgeschlossene Abkommen zu modernisieren und ein aktualisiertes Nachhaltigkeitskapitel einzufügen. «Wir sind die einzige westliche Nation, die einen Dialog zu Arbeitnehmerrechten mit China führt», sagte sie. Dazu gehöre insbesondere die Situation der Uiguren. Diesen Austausch wolle die Schweiz intensivieren.

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