Nach Twitter-Fight
SVP-Streithähne begraben das Kriegsbeil – vorerst

Auf Twitter haben sich SVP-Nationalrat Andreas Glarner und ein Zürcher Lokalpolitiker heftig gestritten. Nun trafen sie sich zur Aussprache.
Publiziert: 28.07.2022 um 14:12 Uhr
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SVP-Nationalrat Andreas Glarner hatte einen SVP-Kollegen auf Twitter als «Nestbeschmutzer» beschimpft.
Foto: Alex Spichale

Für gewöhnlich sind Parteimitglieder darauf bedacht, interne Kämpfe fernab der Augen der Öffentlichkeit auszutragen. Nicht so SVP-Hardliner Andreas Glarner (59). Auf Twitter setzte der Aargauer Nationalrat und Präsident der Aargauer SVP vergangenen Monat zur Verbalattacke gegen den Zürcher Lokalpolitiker Michael Frauchiger an.

Er sei ein «elender Nestbeschmutzer», schimpfte Glarner und drohte ihm mit dem Rausschmiss aus der SVP. Dies, nachdem Frauchiger dem Nationalrat wegen einer Bemerkung gegenüber einer anderen Person die Leviten gelesen hatte. «Du bist an Peinlichkeit und Erbärmlichkeit kaum zu toppen», warf er Glarner an den Kopf. Er sei «als Nationalrat untragbar».

«Worte waren etwas grob»

Peinlich war der öffentlich und unter der Gürtellinie geführte Fight zwischen zwei Parteikollegen vor allem für die SVP. Nun aber haben sich die beiden Streithähne zusammengerissen. Am Mittwochabend trafen sich Glarner und Frauchiger bei einem Glas Rotwein zur Aussprache.

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Ob sie die Parteileitung dazu verknurrt hat? Nein, sagt Glarner. Er selbst habe Frauchiger vorgeschlagen, das Kriegsbeil zu begraben. «Ich habe ihm gesagt, dass meine Worte, im Nachhinein betrachtet, etwas grob waren», sagt er. Im Gespräch habe man festgestellt, dass man viele Gemeinsamkeiten habe.

Wie lange der Waffenstillstand hält?

Freunde werden aus Glarner und Frauchiger wohl aber nie, und wie lange der Waffenstillstand zwischen den beiden hält, ist offen. «Keine Angst, liebe linke Bubble. Ich werde Andreas Glarner weiterhin kritisieren. Versprochen», twitterte Michael Frauchiger, nachdem der Nationalrat ein Foto der Aussprache gepostet hatte. Und auch Glarner sagt: «Ganz einig werden wir uns wohl nie werden.»

Künftig aber, sagt er, wolle er versuchen, parteiinterne Querelen etwas weniger öffentlichkeitswirksam zu führen. Glarners Erkenntnis: «Es ist ungeschickt, einem Parteikollegen öffentlich aufs Dach zu geben.» Doch gegen «Grüne und Rote» werde er weiterhin austeilen. (lha)

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