Der Mitte-Nationalrat Philipp Kutter (48) ist nach seinem schweren Unfall in die Politik in Bern zurückgekehrt. Das verkündet seine Partei, die Mitte, auf X. «Wie haben wir diesen Tag ersehnt», schreibt Philipp Matthias Bregy (45), Chef der Mitte-Fraktion, am Mittwochmorgen auf der sozialen Plattform.
Kutter nehme ab Mittwoch wieder an der Herbstsession teil, bestätigte Bregy gegenüber Blick. Im Rat war das Pult von Kutter am Mittwochmorgen mit gelben Rosen geschmückt.
Der Nationalratspräsident Martin Candinas (43) nahm die Nachricht über die Rückkehr hörbar emotional auf. Er bezeichnete Kutters Rückkehr in einem Statement als persönlichen «Höhepunkt der Herbstsession». «Du machst vielen Menschen mit Behinderungen Mut und bist für sie ein Vorbild», sagte Candinas an seinen Parteikollegen Kutter gewandt. Die Mitglieder des Nationalrates erhoben sich für einen langen Applaus.
Erst kürzlich hatte Kutter zusammen mit seiner Therapeutin und einem Spezialisten für hindernisfreies Bauten das Bundeshaus besucht – offenbar um seine Rückkehr ins Parlament vorzubereiten.
Seine Arbeit als Wädenswiler Stadtpräsident nahm Kutter bereits im Augst wieder auf. Er schaltete sich online wieder den Sitzungen des Stadtrats zu.
Schwerer Ski-Unfall
Der Mitte-Nationalrat verunfallte im Februar auf der Skipiste in Scuol GR schwer. Diagnose: Vierter und fünfter Halswirbel sind gebrochen, sein Rückenmark ist verletzt, aber nicht durchtrennt. Beide Beine waren gelähmt.
Kutter sitzt seit dem Unfall im Rollstuhl und wird weiterhin im Paraplegikerzentrum in Nottwil LU betreut.
Auch mit Rollstuhl sei für ihn aber immer klar gewesen, dass er weiter politisch tätig sein will. Die Mitte Zürich hat ihn für den Ständerat nominiert. Kutter steht auch auf Platz 1 der Nationalratsliste.
(sie)