Nach Kritik an Klima-Kompensation
Eiszeit bei South Pole – auch Girod tritt ab

Renat Heuberger gibt per sofort seinen Chefposten beim Zürcher Klimaschutzunternehmen South Pole ab. Die Firma war kürzlich in Kritik geraten. Auch der Grüne Nationalrat Bastien Girod verlässt die Firma.
Publiziert: 10.11.2023 um 15:19 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2023 um 22:18 Uhr
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Er tritt ab – CEO Renat Heuberger.
Foto: Keystone

Renat Heuberger (46) gibt per sofort seinen Chefposten beim Zürcher Klimaschutzunternehmen South Pole ab. Die Firma war kürzlich in Kritik geraten. Auch der Grüne Nationalrat Bastien Girod verlässt laut einer eigenen Nachricht in den sozialen Medien die Firma.

Die Nachfolge von Heuberger als CEO der Firma übernimmt laut Mitteilung ad interim John Davis, der bislang als Commercial Director für Asien und Pazifik bei South Pole tätig war.

Girod teilte seinen Abgang bei South Pole auf dem Portal Linkedin mit. Er war bislang als Head of Climate Solutions der Region Schweiz, Deutschland und Österreich tätig. Es brauche «eine genauere Prüfung von Klimaprojekten», um «mehr Integrität in den sich entwickelnden globalen CO₂-Markt zu bringen», schrieb der Grünen-Politiker. Nach «sorgfältiger Prüfung der Informationen, welche kürzlich publik wurden», habe er sich entschieden, seine Anstellung bei South Pole zu beenden.

Der CEO erklärt seinen Entscheid

«Der Entscheid, South Pole zu verlassen, war mein persönlicher Entscheid, den ich schon vor mehreren Tagen gefällt habe», erklärte Giroud in einer Stellungnahme an AWP. Und weiter: «Er hat nichts mit den neuen Massnahmen zu tun, die heute bekannt gegeben wurden und die in die richtige Richtung gehen.» Die Verbesserung der gruppenweiten Qualitäts- und Risikokontrollen sowie der Due-Diligence-Prozesse sei wichtig.

Ende Oktober hat das Unternehmen angekündigt, die Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Kariba-Projekt in Simbabwe zu beenden. Die neue Aufgabe sollte am besten von einer neuen Führungsspitze wahrgenommen werden, heisst es in der Mitteilung.

Versprechen nicht eingehalten

Mehreren Medienberichten zufolge war der Nutzen des Kariba-Klimaschutzprojektes viel geringer als angenommen. South Pole soll trotzdem wissentlich weiter CO₂-Zertifikate aus dem Projekt verkauft haben.

Neben einem interimistischen CEO will das Unternehmen einen Risikochef ernennen, der das ganze Portfolio an Klimaschutzprojekten überprüfen soll. Mitgründer Heuberger wird gemäss Mitteilung eine Beraterrolle übernehmen, um die neue Führung zu unterstützen. (SDA)

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