Was zu viel ist, ist zu viel. Die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Badran (60) hat wirklich alles gegeben, um die Streichung der Stempelsteuer zu verhindern. Nachdem ihr das Volk am Abstimmungssonntag gefolgt ist, brach die Sozialdemokratin in Tränen aus. Die Anspannung mehrerer Wochen war von ihr abgefallen.
Doch Badran scheint sich im Abstimmungskampf übernommen zu haben. «Mein Hausarzt hat mir dringlich eine Auszeit verschrieben», teilt sie am Montag via Facebook mit. «Ich glaube ihm mehr als mir selber, die immer vermutet, die Arbeitslast liesse sich dann schon irgendwie bewältigen.» Doch die vielen «Abwehrkämpfe» der vergangenen Jahre, in welche die SP immer wieder gezwungen werde, hätten ihr physisch und psychisch zugesetzt.
«Zu oft ratlos und ermüdet»
Die vielen politischen Herausforderungen liessen Badran «zu oft ratlos und ermüdet zurück». Die Sozialdemokratin wird konkret und nennt «das Politikversagen der Mitte-Rechts-Mehrheiten, echte Lösungen für echte Probleme zu finden» – etwa für die Renten, die explodierenden Miet- und Immobilienpreise, die Energiewende oder die Armut auch in der Schweiz.
Hinzu kämen die in letzter Zeit zunehmende Aggressivität und Respektlosigkeit gegenüber der Politik.
Nach 20 intensiven Jahren müsse sie sich nun eine Politik-Pause nehmen – mindestens bis zur Sommersession, womit Badran die Ende Februar startende Frühlingssession verpassen wird. Sie bittet, ihren Bedarf an Ruhe zu respektieren. (dba)