Blocher beschimpft Westschweiz, eigene Leute und die EU
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Reaktion auf Abstimmung:Blocher beschimpft Westschweiz, eigene Leute und die EU

Nach dem Urnengang poltert Blocher
Abstimmungsergebnisse zeigen «gewisse Verwahrlosung der Politik»

SVP-Übervater holt nach dem Abstimmungssonntag zum Rundumschlag aus. Auf seinem Teleblocher beklagt er die «gewisse Verwahrlosung der Politik» und beschimpft die Westschweiz.
Publiziert: 28.09.2020 um 18:50 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2020 um 20:40 Uhr
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«Das isch kei schöne Sunntig gsi», sagt Christoph Blocher.
Foto: Screenshot Teleblocher

Der Abstimmungssonntag war kein guter für die SVP. Die eigene Begrenzungs-Initiative schiffte ab, der verhasste Vaterschaftsurlaub obsiegte, das Jagdgesetz fand kein Gehör. Ausser bei den Kampfflugzeugen stand die grösste Schweizer Partei immer auf der Verliererseite – und bei den Jets war es denkbar knapp.

Kein Wunder also, dass Christoph Blocher (79) resümierte: «Das isch kei schöne Sunntig gsi.» Doch dann redet sich der SVP-Vordenker auf Teleblocher seinen Frust von der Seele. Er holt zum Rundumschlag aus.

Die Welschen und die Basler, ...

Zuerst knöpft er sich die Stimmbevölkerung vor. Auf die Frage, ob die Abstimmungsergebnisse nicht auf einen links-grünen Trend hinweisen würden, sagt Blocher: «Eindeutig. Das zeigt auch die gewisse Verwahrlosung der Politik.»

Und die gibt es offenbar vor allem in der Romandie. Blocher setzt nach: Der Kampfjet etwa sei entscheidend für die Landesverteidigung. «Sie müssen mal schauen, welche Kantone auch dagegen waren. Alle welschen Kantone, Basel-Stadt ... die stehen nicht mehr zur Selbständigkeit der Schweiz – und wollen sie drum auch nicht mehr verteidigen.»

... schäbige Kritiker, ...

Doch auch die Leute aus der eigenen Partei bekommen ihr Fett weg. Dass Nationalrat Lukas Reimann (38) nach der Abstimmungs-Klatsche forderte, die SVP müsse sich künftig auf Anliegen konzentrieren, die auch Aussicht auf Erfolg haben, trifft bei Blocher auf Spott: «Dass ausgerechnet er das sagt!», faucht er.

Reimann solle sich selbst an der Nase nehmen – denn die Auns, deren Präsident der St. Galler ist, sei die «Haupttreibekraft» hinter der Begrenzungs-Initiative gewesen. Mit einem Nebensatz schiebt Blocher die Niederlage also weg von der Partei (die die Initiative lanciert und eingereicht hat) und hin zur Auns. Reimanns Kritik findet Blocher denn auch «ein bisschen schäbig» – zumal man ihn auch nicht viel auf Podien gesehen habe während der Kampagne.

... und der «Besatzer» EU

Für die Zukunft der Schweiz sei das Nein zur Initiative der Weg in die Unfreiheit, ist Blocher überzeugt. Und damit wäre der SVP-Übervater wieder bei seinem Lieblingsfeind angekommen – der EU. Dass diese am Sonntag gejubelt und die Schweiz gerühmt habe, sei ja kein Wunder. «Ein Besatzer jubelt ja auch, wenn er ein Land übernimmt!»

Die Episode zeigt: Blocher, der in Kürze seinen 80. Geburtstag feiert, hat die Lust am Zündeln nicht verloren. (sf)

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