Die ehemalige Berner SP-Stadträtin Katharina Altas (56) will nun doch nicht in die Berner Stadtregierung. Sie hat am Donnerstag in einer saftigen Medienmitteilung angekündigt, dass sie ihre Kandidatur zurückziehe.
Grund für ihren Missmut ist, dass Parteileitung und Findungskommission SP-Nationalrat Matthias Aebischer (56) bereits zur Wahl empfohlen haben. «Den Delegierten der SP Stadt Bern hat man durch diese Wahlempfehlung die Möglichkeit genommen, eine Auswahl zu haben, und hat ihnen damit auch das Urteilsvermögen abgesprochen, dass sie sich für die richtige Kandidatur entschieden hätten», teilte Altas am Donnerstag in einer Mitteilung mit.
«Desavouierendes» Verhalten
Die Auseinandersetzung mit anderen Kandidierenden hätte sie nicht gescheut, schreibt sie weiter. Doch mit der einstimmigen Empfehlung von Aebischer durch die Parteileitung wäre eine Tour durch die SP-Sektionen «nur noch eine Farce». Altas betitelt das Verhalten ihrer eigenen Parteileitung als «desavouierend».
Die Berner SP-Frau hatte ihre Gemeinderatsambitionen im vergangenen Dezember öffentlich gemacht. Altas sass rund zehn Jahre bis Ende 2022 im Berner Stadtparlament.
Auch Stefan Jordi (52), ehemaliger Präsident der Stadtberner Sozialdemokraten und Fraktionschef im Grossen Rat, gab sein Interesse an einer Kandidatur bekannt. Zu Blick sagt er am Donnerstag, er müsse sich noch Gedanken darüber machen, ob er an seiner Kandidatur festhalte.
Anfang Januar stellte sich die Parteileitung einstimmig hinter eine Kandidatur von Aebischer. Das letzte Wort wird die Delegiertenversammlung am 25. März haben.
Die Wahl der Stadtberner Regierung findet am 24. November statt. Der bisherige SP-Gemeinderat Michael Aebersold (62) tritt nicht mehr an. (sie)