Die bewilligten 10 Milliarden Franken an Härtefall-Geldern werden wohl oder übel nicht ausreichen, so Finanzminister Ueli Maurer (SVP, 70) heute an einer Pressekonferenz in Zürich. Voraussichtlich im Juli werde es einen Nachtragskredit brauchen. Maurer warnt vor den finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise: «Die gesundheitliche Lage werden wir hoffentlich bis in einigen Monaten stabilisieren können. Die wirtschaftlichen Folgen dürften uns aber noch 15 bis 20 Jahre beschäftigen.»
Obwohl er betont, wie gut das Härtefall-System funktioniere und wie zügig vor allem auch die Kurzarbeit ausbezahlt werden könne, warnt Maurer vor steigender Arbeitslosigkeit. «Das werden die Schweizer Bürgerinnen und Bürger zahlen – über höhere Lohnabzüge», erklärt er.
Zürich verteilt Gelder zügig
Doch an der Pressekonferenz wird nicht nur schwarz gemalt: Regierungsrat Ernst Stocker (65) erklärt, dass ein Grossteil der Härtefall-Gesuche im Kanton Zürich bereits ausgezahlt wurden. Innert drei Wochen nach dem Antrag sei das Geld bei den Betrieben. In dieser Zeit werde das Gesuch überprüft. «Wir wollen die Leute nicht plagen, aber die Kontrolle muss sein», erklärt Stocker.
Vor allem Restaurants, Hotels, Reisebüros und Event-Betriebe, sowie Fitnesscenter und Flughafennahe Betriebe seien auf die Härtefall-Gelder des Kantons angewiesen – und diese sollen ihr Geld auch möglichst schnell bekommen. Mitte April möchte man bereits eine dritte Runde an Auszahlungen starten.
Auch Jungunternehmen dürfen auf Härtefall-Hilfen hoffen
Besonders Jungunternehmen dürften dabei aufatmen: Stocker erklärte, dass die Grenze des Gründungsdatums soll «ziemlich sicher» angepasst wird. Bislang dürfen nur Betriebe, die vor dem 20. März 2020 gegründet worden sind, Härtefall-Beiträge anfordern. Die neue Grenze soll in der dritten Auszahlungsrunde am 30. September 2020 angesetzt werden. (dbn)
Ueli Maurer PK