Mattea Meyer und Cédric Wermuth von Rücktritt überrascht
Berset lockte SP-Spitze unter falschem Vorwand in sein Büro

Die SP-Spitze Mattea Meyer (35) und Cédric Wermuth (37) wurde abends spät von Alain Berset über seine Rücktritts-Pläne informiert. Die beiden wurden offenbar überrumpelt.
Publiziert: 27.06.2023 um 17:20 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2023 um 17:37 Uhr
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Alain Berset verkündete letzte Woche, dass er im Dezember nicht mehr antritt als Bundesrat.
Foto: keystone-sda.ch

Es war in der dritten Sessionswoche im Juni zu später Abendstunde, als Gesundheitsminister Alain Berset (51) die Spitze seiner Partei zu sich ins Büro einlud. Unter falschen Vorzeichen hatte er Mattea Meyer (35) und Cédric Wermuth (37) vorgeladen, dies verraten die beiden in der neusten Ausgabe ihres Podcasts «Meyer:Wermuth».

Der welsche Bundesrat fragte die beiden zu Beginn des Treffens nach ihren Getränkewünschen. Normalerweise tränken sie meist Kaffee und Wasser miteinander, erzählt Meyer. Just an diesem Abend sei ihnen aber die Lust nach Weisswein gestanden.

«Er musste wirklich zehn Minuten lang in seinem Departement eine Flasche Weisswein suchen», berichtete Wermuth rückblickend lachend. Offenbar gab es im Gesundheitsdepartement «vorbildlich» keinen Wein auf Vorrat. «Und schon da hab ich mir gedacht, warum sucht Alain so intensiv diese Flasche Weisswein, was muss der uns beichten?», so Wermuth weiter.

«So schlimm wird es nicht sein»

Was der Freiburger Flugfan den beiden dann mitteilte, war wohl kurz verkündet: Dass er nicht mehr wieder antreten werde als Bundesrat im Dezember. Seine Gefühlslage beschreibt der SP-Chef Wermuth danach folgendermassen: «Es ist kompliziert.»

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Vorgewarnt hatte der SP-Bundesrat die beiden offenbar nicht: «Er hat uns ja eigentlich wegen eines anderen Themas in sein Büro gebeten», so Meyer. Trotzdem habe sie eher im Spass eine Viertelstunde vor dem Treffen zu Wermuth gesagt: «Was, wenn er uns wirklich sagt, dass er nicht mehr antritt?» Ihr Kollege habe darauf beruhigend geantwortet: «Jetzt musst du nicht übertreiben, Mattea, so schlimm wird es nicht sein.»

Doch wenige Tage später wandte sich Berset dann auch die Öffentlichkeit und berichtete darüber, dass er im Dezember nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung stehe. Noch habe er keine Pläne, was er nach seiner Zeit als Bundesrat tun werde, sagte er damals. (sie)

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