Rund 2500 Menschen sind am Samstag «für ein Ende des Völkermords, der Apartheid und der Besatzung in Gaza» durch die Genfer Innenstadt marschiert. Die Demonstration wurde von der Organisation «Boykott – Desinvestition – Sanktionen gegen Israel» (BDS) organisiert.
Der Demonstrationszug führte vom Quartier des Grottes hinter dem Bahnhof über die Mont-Blanc-Brücke bis zur Place Neuve. Die Teilnehmenden schwenkten palästinensische Fahnen und skandierten dabei Sprechchöre wie «Free, free, free Palestinia», «Gaza, Gaza, Genève est avec toi, («Gaza, Genf ist mit dir») oder «Nous sommes tous des enfants de Gaza» («Wir sind alle Kinder von Gaza»).
Hunger als Waffe?
Die Demonstranten riefen dazu auf, die Mobilisierung fortzusetzen, solange die israelischen Streitkräfte ihr «Massaker» in Gaza fortsetzten. Ein BDS-Mitglied sagte, Israel setze nun den Hunger als zusätzliche Waffe ein. Der Hafen, der derzeit für Hilfslieferungen gebaut werde, sei nichts als Augenwischerei.
BDS verurteilte auch das «erdrückende Schweigen der Schweiz» angesichts des «Völkermords». Die Schweizer Behörden wären verpflichtet, sich aktiv für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts einzusetzen. Die Organisation forderte die Schweiz ausserdem dazu auf, ihre militärische Zusammenarbeit mit Israel sofort einzustellen.
Die Demonstration verlief ohne grössere Zwischenfälle. Es kam jedoch zu grösseren Verkehrsbehinderungen und Sprayereien am Musée Rath. Nach einer Schätzung der Polizei nahmen rund 2500 Personen an der Kundgebung teil. (SDA)