Kundgebung in Wolhusen LU
Bauern protestieren mit über 100 Traktoren

Im Kanton Luzern versammelten sich am Samstag Landwirte zu einer Kundgebung. Rund 125 Traktoren waren vor Ort. Ihre Forderung: faire Preise und weniger Bürokratie.
Publiziert: 09.03.2024 um 22:26 Uhr
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Aktualisiert: 10.03.2024 um 15:08 Uhr
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Bauern versammelten sich am Samstag in Luzern.
Foto: keystone-sda.ch

Luzerner Landwirte haben sich am Samstagabend mit rund 125 Traktoren in Wolhusen Markt zu einer Kundgebung versammelt. Sie forderten weniger Bürokratie, fairere Preise und mehr Wertschätzung.

Um 20.00 Uhr fuhren die Landwirte auf ihren sauber geputzten, teilweise mit Schweizer Fahnen geschmückten Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Fahrzeugen bei der Landi in Wolhusen Markt vor. Die Motorfahrzeuge wurden auf dem Parkplatz und einer angrenzenden Wiese abgestellt.

An den Traktoren waren Plakate mit Aufschriften wie «Ist der Bauer ruiniert, wird dein Essen importiert» oder «der Bauern Tod bringt Menschen Not» montiert. Die eingeschalteten orangen Warnlichter unterstrichen die Forderungen in der Dunkelheit.

Ende der Bürokratie

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung standen in Gruppen herum, diskutierten und rauchten. «Gemeinsam sind wir stark», hiess es auf einem Plakat.

Sie hoffe, dass die Landwirte dank der Aktion bei den Konsumenten wahrgenommen werden, sagte eine Bäuerin im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie seien nicht die Bösen, die die Umwelt kaputt machten. «Aber wir müssen produzieren». Sonst müsse noch mehr importiert werden.

Produzierten die Landwirte in der Schweiz und in Europa wegen der vielen Auflagen weniger, freuten sich diejenigen in Lateinamerika, sagte ein Bauer. Er forderte einen Abbau der Bürokratie.

Als ein weiteres Problem nannten die Landwirte die Preise. «Das Essen darf nichts kosten», sagte einer. Für Luxus sei das Geld dagegen vorhanden.

«Mit uns kann man nicht alles machen»

Auch die Grossverteiler und die Verarbeitungsindustrie wurde von den Protestierenden in die Pflicht genommen. Die Preise für Nahrungsmittel in den Läden würden zwar steigen, doch bei ihnen komme davon nichts an. Die Produzenten hätten aber auch Kosten, die sie decken müssten.

Reden wurden keine gehalten, ein Organisator des Anlasses war nicht zu sehen. Sie sei per Whatsapp auf die Demonstration aufmerksam gemacht worden, sagte eine Landwirtin. In einem in den sozialen Medien verbreiteten «Weckruf» zur Kundgebung hiess es, die Landwirte sollten friedlich zeigen, dass «man mit uns nicht alles machen kann».

Es war der zweite Bauernprotest innerhalb von zwei Tagen, der im Kanton Luzern stattfand. Am Freitag hatten sich in Inwil ebenfalls Landwirte mit rund 100 Traktoren versammelt, wie CH Media am Samstag berichtete. (SDA)

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