Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Marcel Dettling: Die Heirat mit meiner Frau Priska vor 14 Jahren. Ab da wurde ich seriös (lacht). Ernsthaft: Weil meine Mutter starb, als ich zwölf war, bin ich mit meiner Grossmutter aufgewachsen. Wir mussten früh mit anpacken. Mit Priska bin ich nun ein super Team, wir helfen uns gegenseitig, das ist sehr schön.
Was wären Sie als Kind gern geworden?
Bauer. Etwas anderes kam nie infrage. Wenn der Vater am Abend in den Stall ging, stand ich immer schon parat. Einzig als meine Geschwister Heidi-Filme im TV schauten und ich misten musste, war ich nicht so begeistert.
Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Für Julia Roberts in «Pretty Woman». Sie sieht bis heute super aus.
Wie sah Ihr Zimmer mit 16 aus?
Die Wände voll mit Postern von Kühen und Sportlern. Mein Lieblingshockeyverein waren die Rapperswil Jona Lakers, beim Fussball der FCB – das darf ich nicht zu laut sagen (lacht).
Was haben Sie für einen Spitznamen?
In den Ausgangsjahren war ich immer der Gädeler – also derjenige, der noch in den Stall muss. Am Abend und am frühen Morgen.
Wann haben Sie zuletzt geweint?
Mich nimmt es regelmässig bei schlimmen Nachrichten. Wie kürzlich beim Bergunglück in Zermatt. Seit ich Vater bin, reagiere ich noch emotionaler.
Wofür haben Sie zuletzt gebetet?
Wir beten jeden Abend mit unseren Kindern zu den Schutzengeln.
Wie möchten Sie sterben?
Nicht alleine. Und hoffentlich mit allen im Reinen.
Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?
Ich bin gar kein eifersüchtiger Typ. Wenn jemand in einem Thema sattelfester ist als ich, schicke ich diese Person vor. Auch bei meiner Frau bin ich nicht eifersüchtig. Wenn ich in Bern bin, muss ich sie nicht jeden Abend anrufen, wir vertrauen einander.
Wovon haben Sie zuletzt geträumt?
Dass ich das Heu reinbringen muss, weil es regnet. Komisch, im Winter.
Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Es fällt mir manchmal schwer, Nein zu sagen. Ich kann gut zuhören, habe viel Geduld – aber ich verpasse dann den Absprung zu sagen: So, ich muss weiter!
Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.
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Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Ich sollte dringend einen Französischkurs machen. Ich übe, indem ich öfters mit den Westschweizer Kollegen schwatze.
Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Dass mir alles leichtfällt. Doch gerade wenn ich Auftritte habe oder Reden halte, bereite ich mich gut vor. Der Inhalt muss stimmen, sonst bin ich selber nicht zufrieden.
Was machen Sie am Abend als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Meine Frau küssen.
Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Ich bin ein Käsetiger. Aber bitte nur milden Käse wie Emmentaler oder Tilsiter, der keinen Mundgeruch gibt.
Ihr Lieblingsessen?
Spaghetti Carbonara.
Und -getränk?
Kafi Kräuter Lutz.
Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für landwirtschaftliche Maschinen. Weil ich nicht so viel zu Hause bin, will ich, dass meine Leute es ringer haben.
Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit Nussschoggi.
Was ist Ihr Lieblingsgesellschaftsspiel?
Jassen. Ich habe die Jass-App auch auf dem Handy.
Wer sind Ihre Lieblingshelden?
Das ist jetzt vielleicht ein Schwyzer Ding: die alten drei Eidgenossen. Sie haben gekämpft dafür, dass wir es gut haben und in Freiheit leben dürfen. Heute geben wir so leichtsinnig Sachen her.
Haben Sie einen Tick?
Ich habe immer Angst zu verschlafen. Deshalb kontrolliere ich abends sicher dreimal den Handywecker.
Welchen Tag möchten Sie nochmals erleben?
Den Hochzeitstag. Ende Mai in einer kleinen Dorfkirche, die fast platzte. Es kamen über 300 Gäste. Danach musste ich einen knallgelben Skioverall anziehen und auf einer extra präparierten Piste runterfahren. Meine Frau musste mit der Sägesse mähen. Ein lustiger und wundervoller Tag.