Sie hat als damalige Parteichefin bei den nationalen Wahlen 2019 einen historischen Wahlsieg verbucht und die Grünen zur viertstärksten Kraft gemacht: die Berner Nationalrätin Regula Rytz (58). Gleichzeitig musste sie mit ihren erfolglosen Kandidaturen für Ständerat und Bundesrat zwei persönliche Niederlagen einstecken.
Niederlagen, die sie rasch abgehakt hat. «Der Wahlerfolg der Partei war mir wichtiger, er hat die politische Landschaft verändert», betonte Rytz im TheTalk@TheStudio von Ringier und Helvetia im Gespräch mit Moderatorin Christine Maier. Seither hätten die Grünen ein ganz anderes Gewicht unter der Bundeshauskuppel.
Planet stehe vor Burnout
Ein Gewicht, das sie in der Bewältigung der Klima- und Corona-Krise einsetzen will. Und sie hat auch ein Rezept, wie gleich für beide Probleme Verbesserungen möglich sind: ein ökologisches Investitionsprogramm, mit welchem Arbeitsplätze geschafft werden.
«Es braucht zusätzliche Investitionen in die Energiewende, allein im Solarbereich können wir innert Kürze 14'000 Arbeitsplätze schaffen», so Rytz. Sie erwarte vom Bundesrat diesbezüglich mehr Leadership und «nicht einfach ein Njet». Denn der Planet leide schon fast an einem Burnout.
Bloss, die Grünen schlagen aus Sicht der Klimajugend selbst eine zu lasche Gangart an. Die Jungen fordern, das Netto-Null-Ziel in der Schweiz schon 2030 zu erreichen. Doch die Grünen wollen dem Bund mehr Zeit einräumen. «Es gibt Zielkonflikte», ist sich Rytz bewusst. Und: «Wir müssen diese Auseinandersetzung führen, denn wir wollen die Interessen der Klimajugend im Rahmen der realen Politik vertreten.»