Vor zwei Wochen hat Blick sie noch als Kandidatinnen besucht, nun können sich Layla Ibrahim Staubli (47) und Karin Stadelmann (35) als Auserwählte bezeichnen. Tausende Frauen im Land haben diese beiden und weitere 244 Frauen für die Frauensession gewählt, die Ende Oktober im Bundeshaus stattfindet.
«Das hat mich doch schon etwas umgehauen», sagt Stadelmann, Vizepräsidentin der Luzerner CVP, zu Blick. Sie habe die Wahl nicht erwartet, denn es habe sehr viele gute Kandidatinnen gehabt. Sie freue sich rüüdig.
«Ich hüpfte vor Freude»
Ähnlich erging es Ibrahim Staubli, die vor sieben Jahren als Flüchtling aus Syrien in die Schweiz gekommen ist. Als sie ihren Namen auf der Liste der Gewählten gefunden habe, «hüpfte ich vor Freude und schrieb meinem Mann: ‹Mashallah (ein arabischer Ausdruck, der grosse Freude und Verwunderung ausdrückt – Anm. d. Red.), du hast jetzt eine Parlamentarierin in der Familie!›»
Es sei ein tolles Gefühl, dass die Leute ihr das Vertrauen geschenkt hätten. «Für mich ist es grossartig, mit so vielen aktiven Kämpferinnen zusammenzusitzen und zusammenzuarbeiten. Wir werden uns gegenseitig unterstützen und die Stimme der Frauen verstärken.»
Forderungen an Bundesrat und Parlament
An der Frauensession vom 29. und 30. Oktober 2021 werden 246 Frauen aus der ganzen Schweiz Forderungen zu Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie, weibliche Altersarmut, Pflegearbeit oder Gleichstellung im Arbeitsmarkt entwickeln. Diese werden anschliessend dem Parlament und dem Bundesrat zur Weiterbearbeitung überreicht.