Mit Landungen im Inland
Cassis und Amherd nutzen den Bundesratsjet am häufigsten

Wie oft hoben die Bundesräte 2024 im Bundesratsjet ab? Eine neue Auflistung zeigt die Vielflieger in der Landesregierung. Auch für Inlandflüge wird der Jet genutzt.
Publiziert: 19.03.2025 um 07:07 Uhr
|
Aktualisiert: 19.03.2025 um 14:03 Uhr
1/5
Verzeichnete 2024 am meisten Inlandflüge: Die damalige Bundespräsidentin Viola Amherd, hier bei der Reise Bern-Davos.

Inlandflüge: Sie sind heiss umstritten. Mit Blick aufs Klima wurde auch schon das Verbot von Flugreisen innerhalb der kleinen Schweiz gefordert, etwa Anschlussflüge für Ferienreisende auf der Strecke Zürich-Genf.

Der Bundesrat macht sich da offensichtlich weniger Gedanken, oder hat aus Termingründen schlicht keine andere Wahl. Immer wieder sorgt er für kurze Flugrouten in der Schweiz. Das zeigen die Flugdaten des Bundesratsjets im Jahr 2024, die CH Media ausgewertet hat.

Der «Wallis-Express»

Für mehrere Flugstopps im Inland sorgte etwa die damalige Bundespräsidentin Viola Amherd (62). Sie flog nicht nur von Bern ans WEF. Auffallend bei ihrer Nutzung des Bundesratsjets: 14 Stops in Sitten sind verzeichnet. Die CH Media-Zeitungen sprechen mit Blick auf den Bundesratsjet vom «Wallis-Express».

Sitten sei aber nur ein Zwischenstopp auf einer längeren Route gewesen, betont das VBS. Das heisst: Der Jet startete in Bern-Belp, wo er stationiert ist. Die Bundespräsidentin stieg dann etwas südlicher zu, bevor es in Richtung der eigentlichen Destination ging. Amherd sei nie von Bern nachhause ins Wallis geflogen, so das VBS. «Bundesrätin Amherd hat ihre Reisen in Sitten begonnen und beendet, weil sie aufgrund der Verpflichtungen und der Agenda von ihrem Wohnort aus reiste.»

Ähnliches berichtet CH Media zu Justizminister Beat Jans, der oft in seiner Heimat Basel zustieg. Auf sein Konto gehen elf Inlandflüge.

Bundesrat lässt sich Luxus-Jet über 100 Millionen kosten
0:36
Am Flughafen Bern-Belp:Hier hebt eine Global-7500-Maschine ab

Vielflieger Cassis

Auf Amherd folgt Aussenminister Ignazio Cassis. Er flog 13 Mal zwischen Lugano und Bern hin und her. Einmal nutzte Cassis den Jet auch, um nach einem Match des EHC Fribourg-Gottéron nachhause zu fliegen. Cassis hatte den Jet in den letzten Jahren oft für Inlandflüge genutzt. Will der Tessiner das Wochenende zu Hause verbringen, verliert er mit dem Flugzeug am wenigsten Zeit für die Hin- und Rückreise.

Mit 74 Flügen insgesamt (Ausland mitgezählt) war Cassis 2024 der Vielflieger im Bundesrat, was vorwiegend mit seinen Dienstreisen als Aussenminister zu tun haben dürfte. Auf ihn folgt Bundespräsidentin Amherd mit 66 Flügen insgesamt. Wirtschaftsminister Guy Parmelin dagegen nutzte den Bundesratsjet mit 12 Flügen am wenigsten. Auch Verkehrsminister Albert Rösti sass nur 13 Mal im Jet. Er wohnt allerdings auch nahe an der Bundesstadt: Mit dem Auto ist Rösti rasch zu Hause.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?