«Kontaktieren Sie die Polizei»
KKJPD warnt vor Eritreer-Gewalt am 24. Mai

Eritrea feiert nächsten Monat seinen Nationalfeiertag. Die Schweizer Polizeidirektoren mahnen die Städte und Gemeinden zur Vorsicht. Es könnte erneut zu Gewalt kommen.
Publiziert: 23.04.2024 um 20:57 Uhr
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Aktualisiert: 24.04.2024 um 12:52 Uhr
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An Ostern gelangten Eritreer in Gerlafingen SO aneinander. Nun befürchten die Schweizer Polizeidirektoren, dass sich solche Szenen wiederholen könnten.
Foto: Leserreporter

Am 24. Mai 1991, marschierte Eritreas heutiger Präsident Isaias Afewerki (78) an der Spitze einer Guerilla-Armee in die Hauptstadt Asmara ein. Er errang die Unabhängigkeit des Landes von Äthiopien – und errichtete eine Diktatur. Seitdem gilt das Datum unter seinen Anhängern als Feiertag.

Ausgerechnet der eritreische Nationalfeiertag macht nun auch den Behörden in der Schweiz Sorgen. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtete, fürchten sich diese vor gewaltvollen Auseinandersetzungen unter hiesigen Eritreer.

In Gerlafingen SO trafen erst vor drei Wochen Anhänger des eritreischen Machthabers und eine regimekritische Gegengruppierung aufeinander. Die angereisten Regimegegner waren laut Kantonspolizei Solothurn zum Teil mit Steinen, Eisenstangen und Stöcken bewaffnet. Vor Ort kam es zu wüsten Szenen. Die Polizei versuchte die Lager mit Tränengas, Wasserwerfer und Gummischrot zu trennen.

«Kontaktieren Sie die Polizei»

In einem Brief der Kantonalen Konferenz der Justiz- und Polizeidirektorinnen und Direktoren (KKJPD) warnt diese nun davor, dass sich in Schweizer Städten und Gemeinden anlässlich des Feiertags Ähnliches wiederholen könne. «Sollten Sie in Ihrem Gemeindegebiet von geplanten Aktivitäten in Mieträumen oder von geplanten Veranstaltungen oder Festen erfahren, empfehlen wir Ihnen eine Kontaktaufnahme mit der zuständigen Polizeibehörde.»

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Inwiefern und wo solche Festivitäten schon geplant sind, ist unklar. Gemäss «Aargauer Zeitung» kursieren aber auf Tiktok bereits Aufrufe. Darin heisst es: «Am 24. Mai werden wir in der Schweiz Eritrea feiern und ihr könnt uns nicht aufhalten».

Schweiz überprüft Aufenthaltsbewilligungen

Nachdem es nun bereits mehrmals zu solchen Massenschlägereien unter Eritreern in der Schweiz gekommen war, forderte auch der Zürcher Regierungsrat Mario Fehr (65, parteilos) Konsequenzen: «Es gibt keinen Grund, weshalb regimetreue Eritreer in der Schweiz weiterhin Schutzstatus geniessen sollen», so Fehr.

Der Bund kündigte danach an, zu überprüfen, ob es Möglichkeiten gibt, die Aufenthaltsberechtigung der gewaltbereiten Eritreer zu entziehen. (sie)

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