Kommentar zur Ablehnung der Milliarden-Kredite
Mit Trötzeln kommt man nicht weiter

Das Parlament nutzte die Sondersession für Wahlkampf. Das ist nicht verwerflich. Aber ab jetzt brauchts Kompromissbereitschaft, findet Politik-Redaktorin Lea Hartmann.
Publiziert: 12.04.2023 um 19:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2023 um 19:32 Uhr
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Sie wollten mit dem Nein ein Zeichen setzen: SP und Grüne lehnten sich gegen den CS-Rettungsplan des Bundesrats auf.
Foto: keystone-sda.ch
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Lea HartmannRedaktorin Politik

Das Parlament kann gar nicht Nein sagen – und tut es trotzdem. Die CS-Sondersession von National- und Ständerat war eine sonderbare Veranstaltung. Denn von Anfang an stand fest, dass das Parlament den Not-Entscheid des Bundesrats zur CS-Rettung nicht mehr umstossen kann.

Das Parlament verstand das als Freipass und verwandelte das Bundeshaus in den vergangenen zwei Tagen in eine Wahlkampf-Arena. Statt sich bereit für Kompromisse zu zeigen, stellten Linke und SVP auf stur und gingen mit markigen Voten auf Wählerfang.

Wenn nichts auf dem Spiel steht, ist es leicht, mutig zu sein. Mit Trötzeln kommt man allerdings nicht weiter. Es ist verständlich, dass das Parlament seinem Ärger Luft machen wollte – die Volksvertreter und -vertreterinnen waren damit nah am Volk. Doch um wirklich zu verhindern, dass es erneut zu einem Banken-Debakel kommt, ist Politik gefragt statt Polemik.

Wahlkampf macht man mit Maximal-Forderungen. Für Politik brauchts Kompromissbereitschaft – auch im Wahljahr.

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