Knall in der Parteileitung
SVP-Spitze schwenkt bei Gesundheitsreform um

Die SVP-Spitze wollte bei der Gesundheitsreform eigentlich die Nein-Parole empfehlen. Aber der Druck wurde offenbar zu gross: Die Parteileitung empfiehlt ihren Delegierten nun die Stimmfreigabe.
Publiziert: 11.10.2024 um 19:34 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2024 um 20:36 Uhr
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Überraschung bei der SVP: Der Vorstand empfiehlt den Delegierten die Stimmfreigabe, statt das erwartete Nein. Die entscheidende Stimme gab Parteipräsident Marcel Dettling.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • SVP-Parteileitung wechselt von Nein zur Stimmfreigabe
  • Parteipräsident Marcel Dettling entschied bei Patt für Stimmfreigabe
  • SVP-Doyen Blocher sprach sich an seinem 84. Geburtstag für Reform aus
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Céline ZahnoRedaktorin Politik

Kehrtwende bei der SVP! Der neunköpfige Ausschuss der SVP-Parteileitung hatte sich eigentlich für ein Nein zur Gesundheitsreform ausgesprochen, über die das Schweizer Stimmvolk am 24. November abstimmt. Am Freitagnachmittag folgt die Überraschung: Die Parteileitung und der grosse Vorstand der SVP empfehlen nun stattdessen die Stimmfreigabe.

Laut der «Aargauer Zeitung» fiel das Resultat äusserst knapp aus: Es gab ein Patt und Parteipräsident Marcel Dettling (43) musste entscheiden. Er schlug sich schliesslich auf die Seite der Stimmfreigabe. 

Blocher interveniert

Der Druck auf die Parteileitung ist offenbar zu gross geworden. Zuvor hatten sich die kantonalen SVP-Gesundheitsdirektoren in einem Brief an die Parteimitglieder gewendet und um ein Ja zur Reform geworben.

Und auch SVP-Doyen Christoph Blocher ist der Parteileitung in den Rücken gefallen. Am Freitag, an seinem 84. Geburtstag, sprach er sich seiner eigenen Fernsehsendung «Tele Blocher» für die Gesundheitsreform aus.

Das Hü und Hott der SVP-Spitze dürfte nicht nur gut ankommen. Im Parlament hatte die Mehrheit der Fraktion die Vorlage noch unterstützt. Dann gab es Bemühungen, die Partei auf ein Nein umzustimmen, und jetzt folgt die Stimmfreigabe.

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