Ab Montag gilt es ernst: Dann kommt nur noch in Restaurants, Fitnesscenter, Theater und Museen, wer mit seinem Covid-Zertifikat beweisen kann, dass er geimpft, genesen oder getestet ist. Die Ankündigung hat offenbar einen Run auf die Impfung ausgelöst. So sei die Zahl der Anmeldungen im Kanton Bern allein am Mittwoch von 500 auf 2000 angestiegen, teilt der Kanton gegenüber «20 Minuten» mit. Auch andere Kantone verzeichnen wieder eine erhöhte Nachfrage.
Nur: Wo genau kann man sich noch impfen lassen? Und ist das spontan möglich oder braucht man einen Termin? Blick hat in allen Kantonen nachgefragt – und präsentiert hier die Übersicht.
Aargau: Im Kanton Aargau kann man sich in den acht Akutspitälern impfen lassen – und das auch ohne Voranmeldung, in Baden AG sogar an sieben Tagen die Woche. Die Öffnungszeiten der Impfstandorte findet man hier. Prinzipiell impfen auch Arztpraxen, allerdings gibt der Kanton an, dass viele keine impfwilligen Patienten mehr haben. Mobile Impfequipen sind insbesondere an den Kantons- und Berufsfachschulen sowie vereinzelt an Veranstaltungen unterwegs. Impfbusse betreibt der Kanton jedoch nicht – und er plant auch keine weiteren Angebote. Die Kooperationen mit Detailhändlern wie Migros, Coop und dem Einkaufszentrum Shoppi Tivoli in Spreitenbach AG sind abgeschlossen.
Appenzell Ausserrhoden: Die beiden Impfzentren in Heiden AR und Herisau sind noch immer in Betrieb und bieten auch Impfungen ohne Voranmeldung an. Theoretisch könnten dort 5000 Personen pro Woche geimpft werden. Zudem impfen auch noch ein Drittel der 25 Hausarztpraxen. Die mobilen Impfteams, die zu Beginn der Impfkampagne in Pflege- und Altersheimen unterwegs waren, sind dies heute in Gemeinden und Unternehmen. Die mobilen Impfteams könnten auch in Schulen gehen, wenn der Schulträger dies wünsche. Da es keine Fussgängerzonen, Einkaufszentren und Fussball-Stadien gibt, fehlt die Infrastruktur für Impf-Happenings. Je nach Nachfrage könnten aber «sehr schnell» weitere mobile Teams auf Tour gehen, so der Kanton. Zudem planen verschiedene Unternehmen, die mobilen Equipen in den Betrieben einzusetzen.
Appenzell Innerrhoden: Appenzell betreibt noch ein Impfzentrum mit einer Kapazität von 300 Piks pro Woche. Der Bedarf liegt laut Kanton aber nur bei 200. Und das, obwohl an drei Tagen pro Woche auch Walk-in angeboten wird. Auch die Hausärzte impfen seit dem Juli nicht mehr – es gab schlicht keine impfwilligen Patienten mehr. Ideen, um die Impfquote zu erhöhen, nennt der Kanton nicht.
Basel-Landschaft: Seit dem 4. September gibt es im Baselbiet noch ein Impfzentrum. Ob dort bald auch spontan ohne Termin geimpft wird, ist derzeit in Abklärung. Zudem wird in 30 Arztpraxen und Apotheken geimpft. Bis Oktober soll diese Anzahl verdoppelt werden. Mobile Einheiten fahren Alters-, Pflege- und Behindertenheime an. Sie könnten eventuell künftig auch in Schulen und KMUs zum Einsatz kommen. Weitere Angebote, Impfwillige zu erreichen, seien in Planung, so der Kanton. Schon jetzt haben Religionsgemeinschaften und Vereine die Möglichkeit, eine Impfequipe zu bestellen.
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Basel-Stadt: In Basel-Stadt ist noch immer das Impfzentrum in der Messe in Betrieb. Auch Walk-in ist möglich. Ab 10. September bieten zudem 13 Apotheken und vier Arztpraxen im Kanton Basel-Stadt die Impfung an, später sollen weitere dazukommen. Hier gibt es jeweils eine aktuelle Übersicht. Ebenfalls im September startet das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) mit dem Impfen. Möglich ist auch die Impfung in Betrieben. Der Kanton bereitet weitere niederschwellige Angebote vor, sagt aber nicht, welche. In diesen Tagen erhält aber jeder Basler Haushalt einen Brief mit einem QR-Code, der direkt zur Registrierung für einen Impftermin führt.
Bern: Der Kanton Bern betreibt noch drei Impfzentren, Walk-in ist zu bestimmten Zeiten möglich. Auch Apotheken und Impfpraxen impfen. Zudem ist ein Impftruck unterwegs, derzeit im Raum Biel.
Freiburg: Im Kanton Freiburg sind noch zwei Impfzentren geöffnet. In der letzten Woche wurden dort 6500 Impftermine angeboten, davon 1000 als Walk-in ohne festen Termin und auch am Abend. Zudem impfen auch Apotheken und ein Ambulatorium einer Privatklinik. Drei mobile Teams sind an drei Tagen pro Woche im Kanton unterwegs und fahren Gemeinden und Einkaufszentren an. Dieses Angebot wird zurzeit ausgebaut, so sollen sich über 16-Jährige ab Mitte September auch an Schulen impfen lassen können. Der Kanton weist daraufhin, dass die Strategie laufend angepasst wird – so gab es vor den Sommerferien Firmenimpfungen, Impfungen an Hochschulen und in Asylzentren.
Genf: Genferinnen und Genfer können sich an neun Standorten impfen lassen – vom Unispital bis zur Apotheke. An drei Orten geht das auch ohne Termin. Zudem ist eine mobile Impf-Equipe unterwegs, die Einkaufszentren und Hochschulen abfährt. Jeden Tag können so 750 Dosen verimpft werden. Weitere Angaben macht der Kanton nicht.
Glarus: Das Glarner Impfzentrum kann jeden Tag 450 Dosen in die Oberarme jagen – mit oder ohne Termin. Mit Erfolg, wie der Kanton sagt: Die Walk-ins sorgten dafür, dass Glarus der Kanton ist mit der grössten Zunahme an Erstimpfungen. Auch zehn Hausärzte beteiligen sich an der Impfkampagne. Impfbusse sind nicht im Einsatz, denn die stationären Impfangebote seien gut erreichbar.
Graubünden: Graubünden impft an verschiedenen Standorten, zum Teil auch ohne Voranmeldung. Zudem ist ein Impfbus unterwegs und macht jeweils einen halben Tag in Gemeinden halt.
Jura: Auch der Jura betreibt noch ein Impfzentrum, das täglich 320 Impfungen vornehmen kann, und das auch ohne Termin. Zudem beteiligen sich sieben Hausarztpraxen an der Impfkampagne, die Nachfrage halte sich aber in Grenzen, so der Kanton. Eine mobile Equipe ist an zwei bis drei Tagen im Kanton unterwegs – und kann so nochmals 200 bis 300 Impfungen pro Woche vornehmen. In einigen Gemeinden finden bis Ende September Impftage statt. Es gibt zudem Überlegungen, auch in Sekundarschulen und Unternehmen Impftage anzubieten, spruchreif ist aber nichts.
Luzern: Luzern betreibt noch zwei Impfzentren. Die Öffnungszeiten richten sich nach der Nachfrage. Walk-in ist möglich. Auch das Kantonsspital Luzern steht der Bevölkerung für die Impfung offen, ebenso wie 20 Hausarztpraxen und Apotheken. Zudem bietet Luzern an neun Standorten, etwa in Einkaufszentren, weitere Impfangebote an. Ein weiteres dezentrales Angebot ist in Planung und soll Ende September starten. Worum es sich handelt, sagt der Kanton nicht.
Neuenburg: Der Kanton Neuenburg betreibt ein Impfzentrum, das ab dem 11. September auch samstags geöffnet ist. Man muss jedoch im Vorfeld einen Termin vereinbaren. Zudem wird derzeit das dezentrale Impfangebot ausgebaut. An acht Standorten sollen mobile Equipen zum Einsatz kommen, in Gemeinden oder Einkaufszentren. Wann wo Halt gemacht wird, kann hier nachgeschaut werden. Begleitet wird die Tour von Informationsveranstaltungen, an denen Ärzte Red und Antwort stehen.
Nidwalden: Nidwalden hat sein Impfzentrum Ende August geschlossen. Geimpft wird in etwa 12 Arztpraxen und drei Apotheken. Man muss aktuell mindestens zwei Tage auf einen Termin warten, Walk-in wird nur an einem Standort angeboten – und das nur zweimal pro Woche. Mobile Impfteams gibt es nicht. Auf Anfrage von Unternehmen kann jedoch in Betrieben geimpft werden.
Obwalden: Obwalden hat sein Impfzentrum weiterhin geöffnet. Die Kapazitäten werden der Nachfrage angepasst. An ausgewählten Daten ist Walk-in möglich. Einige Hausarztpraxen impfen ebenfalls, der Grossteil der Impfungen werde aber im Impfzentrum durchgeführt. Mobile Impfequipen sind derzeit in Planung.
Schaffhausen: Schaffhausen betreibt ein Impfzentrum. Die Kapazität wird der Nachfrage angepasst, man kann sich telefonisch anmelden und den Termin frei wählen. An vier Tagen wird pro Woche auch Walk-in angeboten. Zudem impft eine Apotheke. Der Impfbus kam in den letzten Wochen sechs Mal zum Einsatz, weitere Einsätze seien in Abklärung.
St. Gallen: St.Gallen betreibt vier Impfzentren, in denen Walk-in möglich ist. Andere Impfangebote gibt es derzeit nicht.
Solothurn: Im Kanton Solothurn sind zwei Impfzentren in Betrieb, Walk-in ist jederzeit möglich. Zudem impfen 36 Hausarztpraxen und mehrere Apotheken, verteilt auf alle Regionen im Kanton. Auch an Kantonsschulen und Berufsbildungszentren wird geimpft. In diesen Tagen sind zudem in neun Gemeinden mobile Impfteams unterwegs. Die Einwohnerinnen und Einwohner werden mittels Flyer in den Briefkästen, Zeitungsinseraten und via Social-Media-Kanäle informiert. Auch für die Zweitimpfungen kommen die mobilen Teams nach einem Monat nochmals in die Gemeinden. Ende September gehen die mobilen Impfteams auch in Deutsch-Integrationskurse. Weitere Aktionen sind in Planung.
Schwyz: Im Kanton Schwyz sind drei Impfzentren in den Spitälern in Betrieb mit einer täglichen Kapazität von 500 Impfungen. Walk-in ist möglich. Zudem impfen 30 Arztpraxen und neun Apotheken. Einen fixen Plan für mobile Equipen gibt es nicht, der Impfbus wird nach Bedarf eingesetzt.
Tessin: Das Tessin betreibt ein Impfzentrum in Giubiasco, zudem wird in Apotheken und durch mobile Impfteams gepikst.
Thurgau: Thurgau betreibt noch ein Impfzentrum mit einer Kapazität von 2300 Impfungen am Tag. Walk-in ist möglich. Zudem impfen eine Handvoll Arztpraxen. Neun Gemeinden haben zudem den Impfbus für einen Nachmittag gebucht.
Waadt: Waadt betreibt noch neun Impfzentren, Walk-in ist möglich. Zudem impfen Apotheken und Arztpraxen, die Gesamtkapazität beträgt mehr als 3500 Impfungen pro Tag. Die mobilen Equipen kommen derzeit an Hoch- und Berufsschulen sowie Gymnasien zum Einsatz. Zudem hat der Kanton mit Vereinen zusammengearbeitet, um Sans-Papiers und Obdachlose zu impfen. Kürzlich wurde eine mobile Einheit auch für die Nachtschwärmer im Lausanner Ausgehquartier Flon aufgeboten.
Wallis: Im Wallis werden noch drei Impfzentren betrieben, der Piks ist auch ohne Anmeldung möglich. Zudem impfen noch etwa 100 Arztpraxen und etwa 80 Apotheken. Ein mobiles Team impft an Wochenenden auf Bestellung in Gemeinden. Ab Mitte September wird ein weiteres Team in Sekundarschulen unterwegs sein. Auch einige Unternehmen impfen selbst.
Uri: Der Kanton Uri betreibt sein Impfzentrum im Kantonsspital. Walk-in ist möglich. Auch Hausärzte impfen vereinzelt. Zudem wird zweimal pro Woche ein mobiles Team in die Gemeinden geschickt. Dies hat laut dem Kanton wesentlich dazu beigetragen, dass die Impfkadenz stark angezogen hat.
Zug: Im Kanton Zug ist ein Impfzentrum aktiv, an sieben Tagen die Woche. Pro Tag können dort 1400 Impfungen durchgeführt werden. Walk-in ist jederzeit möglich. Zudem führen drei Arztpraxen Impfungen durch. Einmal pro Woche impfen zudem neun Apotheken – und das sehr erfolgreich, so der Kanton. Das mobile Impfteam ist vor allem in Pflegeheimen, sozialen Einrichtungen, Kliniken, Gefängnissen und Schulen unterwegs. Auch am Stierenmarkt sowie bei den ersten beiden Heimspielen des EVZ wurden Impfzelte aufgestellt. Als besonderer Anreiz lockt eine Fotogelegenheit: Alle Geimpften können im Impfzelt ein Selfie mit dem EVZ-Meisterpokal schiessen, der an allen vier Tagen dort ausgestellt ist. Betriebe und Vereine haben zudem die Möglichkeit, Gruppenimpfungen durchzuführen – so können Wartezeiten verringert werden.
Zürich: Der bevölkerungsreichste Schweizer Kanton betreibt noch sieben Impfzentren mit einer Kapazität von 4750 Impfungen pro Tag. Walk-in ist möglich, ausser für Kinder zwischen 12 und 15 Jahren. Hausärzte impfen derzeit nicht. Zudem sind drei Impfmobile im Einsatz, bis zu sieben Tage die Woche. Ab Mitte September soll in der Stadt Zürich ein Impftram zum Einsatz kommen.