Kein voller Teuerungsausgleich
Bundesbeamte beissen bei Eiserner Lady Keller-Sutter auf Granit

2,6 Prozent Teuerungsausgleich forderte das Bundespersonal für 2024. Doch Finanzministerin Karin Keller-Sutter bleibt hart. Die Mitarbeitenden sollen mit viel weniger zufrieden sein.
Publiziert: 20.11.2023 um 13:37 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2023 um 14:16 Uhr
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Bundesrätin Karin Keller-Sutter ist nicht bereit, den Bundesbeamten 2024 den vollen Teuerungsausgleich zu zahlen.
Foto: keystone-sda.ch

Die Eiserne Lady macht ihrem Namen alle Ehre. Finanzministerin Karin Keller-Sutter (59) bleibt hart und verwehrt den Bundesangestellten den vollen Teuerungsausgleich. Sie hatten einen Ausgleich von 2,6 Prozent gefordert.

Geben wird es wohl aber nur 1 Prozent – und allenfalls für die untersten Löhne etwas obendrauf. Und Tieflöhner gibt es beim Bund mehr, als man gemeinhin annimmt. Beispielsweise kommen Reinigungskräfte nur auf einen Monatslohn von maximal 5000 Franken. Viele liegen darunter, weil sie in kleinen Pensen arbeiten.

«Wir sind enttäuscht»

«Wir sind enttäuscht. Ein guter Arbeitgeber gleicht die Teuerung aus, auch mit Blick auf den Fachkräftemangel», sagt Matthias Humbel, zuständiger Branchenleiter beim Personalverband Transfair. «Vor allem die tiefen Lohnklassen brauchen den Ausgleich dringend. Schliesslich steigen auch noch die Krankenkassenprämien stark und diese werden bei der Teuerung fälschlicherweise nicht berücksichtigt», gibt er zu bedenken.

Und er fügt an: «Bereits in den letzten beiden Jahren konnte die Teuerung nicht ganz ausgeglichen werden. Nun soll der Teuerungsausgleich nochmals deutlich tiefer ausfallen. Faktisch fallen die Löhne beim Bund dadurch. Dabei wäre es vor allem bei Mitarbeitenden mit tiefen Löhnen zentral, diese schadlos zu halten.»

Drei Verhandlungsrunden

Drei Verhandlungsrunden hatten die Arbeitnehmervertreter mit Keller-Sutter ohne Einigung geführt. Die Positionen lägen zu weit auseinander, schreiben die Sozialpartner. Dazu gehören neben dem Service-Public-Personalverband Transfair, dem Personalverband des Bundes (PVB), dem Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) und Garanto (Zoll und Grenzschutz) auch die Vereinigung der Kader des Bundes (VKB) sowie Swisspersona (Militärpersonal).

Die Verbände hatten erfolglos eine Petition lanciert, um den Druck auf den Bundesrat zu erhöhen. Fast 9000 Bundesangestellte hatten diese unterzeichnet. Der Bundesrat wird laut den Sozialpartnern bald selbstständig die Löhne des Bundespersonals im kommenden Jahr festlegen. (pt/lha)

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