SVP gewinnt im Wallis – Maudet in Genf abgewählt
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Kantonale Regierungswahlen:SVP gewinnt im Wallis – Maudet in Genf abgewählt

Regierungswahlen in Genf, Wallis und Glarus
SVP gewinnt im Wallis – Maudet in Genf abgewählt

In den Kantonen Genf und Wallis kam es bei den Staatsratswahlen zum Showdown. Der umstrittene Pierre Maudet verliert in Genf seinen Sitz zugunsten der Grünen. Im Wallis fällt die CVP-Mehrheit, die SVP gewinnt. In Glarus holt sich die SP einen Sitz auf Kosten der Mitte.
Publiziert: 28.03.2021 um 11:56 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2021 um 18:14 Uhr
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In Genf holt die Grüne Fabienne Fischer den freien Sitz.
Foto: keystone-sda.ch
Ruedi Studer

Das hat ihm kaum einer zugetraut: Beim ersten Durchgang der Genfer Regierungswahlen landete der bei der FDP wie bei seinen Staatsratskollegen in Ungnade gefallene Pierre Maudet (43) mit mehr als 22 Prozent der Stimmen auf dem zweiten Rang.

Obwohl der einstige Genfer Überflieger in erster Instanz wegen Vorteilsannahme im Amt wegen seiner Luxusreise nach Abu Dhabi verurteilt wurde, durfte er davon träumen, sein eigener Nachfolger zu werden – als Parteiloser.

Am Sonntag fand der zweite Wahlgang statt. Und das Resultat ist deutlich: Maudet verpasst mit 38'184 Stimmen die Wiederwahl. Das Rennen macht die Grüne Fabienne Fischer (59) mit 47'507 Stimmen.

Maudet gesteht Niederlage ein

Maudet hat seine Niederlage bereits eingestanden: «Ich nehme das Resultat von heute und den Entscheid des Stimmvolks zur Kenntnis und gratuliere der grünen Kandidatin zu ihrer Wahl in den Staatsrat», schreibt Maudet via Twitter. «Ich danke den Genferinnen und Genfern, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, von ganzem Herzen.» In einer kurzen Stellungnahme vor den Medien sagte er zudem: «Ich werde meine politische Tätigkeit fortsetzen, wahrscheinlich auf andere Weise.»

Chancenlos waren die übrigen Kandidierenden: Delphine Bachmann von der Mitte macht 15'408 Stimmen und SVP-Kandidat Yves Nidegger (63) holt 12'485 Stimmen. Die FDP hatte ihren Kandidaten Cyrill Aellen (48) zurückgezogen.

Das links-grüne Lager hat nun mit vier von sieben Sitzen die Mehrheit im Genfer Staatsrat.

Wallis: CVP-Mehrheit fällt

Historisches passiert im Wallis: Die CVP-Mehrheit im Staatsrat ist weg!

Nach der Auszählung aller 122 Gemeinden sieht die Rangliste wie folgt aus: Roberto Schmidt (58, CVP) holt mit 55'698 Stimmen das beste Resultat. Dahinter folgen Franz Ruppen (50, SVP) mit 50'982 Stimmen, Mathias Reynard (33, SP) mit 49'094 Stimmen und Fréderic Favre (41, FDP) mit 48'990 Stimmen. Den fünften Sitz holt schliesslich Christophe Darbellay (50, CVP) mit 43'799 Stimmen.

Auf dem sechsten Platz landet Serge Gaudin (47, CVP) mit , der37'414 Stimmen. Er verpasst als Neuling den Einzug in den Staatsrat und kann den dritten CVP-Sitz damit nicht verteidigen. Die SVP hingegen schafft die Rückkehr in die Walliser Regierung, nachdem sie 2017 den Sitz verloren hatte.

Beim zweiten Wahlgang hatten sechs Kandidaten um die fünf Sitze gekämpft. Für die CVP die Bisherigen Roberto Schmidt und Christophe Darbellay sowie als Neuling Serge Gaudin. Letzterer erreichte im ersten Wahlgang nur knapp den fünften Platz.

Die FDP schickte noch einmal ihren Bisherigen Frédéric Favre ins Rennen. Die SP stieg mit Nationalrat Mathias Reynard in den Ring, um den Sitz der zurücktretenden SP-Gesundheitsdirektorin Esther Waeber-Kalbermatten (68) zu verteidigen.

Die SVP setzte – mit Erfolg, wie sich nun zeigt – auf mit Nationalrat Franz Ruppen. Er war im ersten Durchgang noch auf dem sechsten Platz gelandet.

Glarus: SP holt sich Sitz

Im Kanton Glarus kam es ebenfalls zum entscheidenden zweiten Durchgang bei der Ersatzwahl um einen Sitz in der fünfköpfigen Kantonsregierung. In der Kampfwahl standen sich Mitte-Kandidat Jürg Feldmann (52) und SP-Kandidat Markus Heer (44) gegenüber.

Im ersten Wahlgang lag Feldmann knapp vorn. Doch diesmal ist es umgekehrt: SP-Mann Heer macht im zweiten Durchgang das Rennen. Er erhält 5382 Stimmen, sein Konkurrent Feldmann 4852 Stimmen. Markus Heer tritt sein Amt am 1. Mai 2021 an. Neu zu besetzen war der Sitz von Mitte-Regierungsrat Rolf Widmer (49).

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