Auf einen Blick
- Friede in der Ukraine ist nicht in Sicht
- Schweizer Behörden bereiten sich auf neue Flüchtlingsströme vor
- Bis zu 17'500 Schutzgesuche 2024 erwartet
Friede in der Ukraine ist nicht in Sicht. Und auch die Schweizer Behörden rechnen nicht so schnell damit. Die neuesten Analysen des Bunds zeigen, dass der Krieg in der Ukraine noch über Monate oder Jahre anhalten dürfte, während sich die Frontlinien aber nicht signifikant oder nur sehr langsam verändern.
Wie Radio SRF berichtet, machen sich die Behörden weiterhin für neue Flüchtlingsströme bereit, für den Fall, dass Russland grosse Geländegewinne macht – oder die Versorgung in der Ukraine zusammenbricht.
«Wenn in den kalten Wintermonaten aufgrund von Bombardierungen in weiten Teilen der Ukraine zum Beispiel der Strom ausfällt oder Gasleitungen zerstört werden, wird auch die Schweiz stärker betroffen sein», sagte ein Sprecher des Staatssekretariats für Migration gegenüber SRF.
Schweiz setzt auf Solidarität
Dieses Szenario gilt derzeit zwar als eher wenig wahrscheinlich, sollte es trotzdem eintreten, dann geht der Bund von bis zu 35'000 Schutzgesuchen im Jahr 2024 aus. Die Zahl der Ukrainerinnen und Ukrainer in der Schweiz würde innerhalb weniger Wochen um 50 Prozent ansteigen – auf etwa 100'000, schätzt man beim SEM.
Das würde neben dem Bund, auch eine Herausforderung für die Kantone und die Gemeinden bedeuten, die mit Unterbringung oder Beschulung betraut würden. Die Behörden hoffen in diesem Fall auf eine neue Welle der Solidarität in der Bevölkerung, heisst es beim SEM.
Anfang Jahr rechnete die Schweiz mit 25'000 Menschen, die aus der Ukraine in die Schweiz flüchten. Mittlerweile hat man die Zahlen nach unten korrigiert und rechnet «nur» mit 17'500 Gesuchen für den Schutzstatus S bis Ende Jahr.