Der SonntagsBlick hatte aufgedeckt, dass das Mitglied der «Jungen Tat» an Wahlplakaten für die Junge SVP Thurgau mitgearbeitet habe. Manuel C.* (23) entwarf für die Kantonssektion Plakate zu den Nationalratswahlen. Mehr noch: Er ist selbst Parteimitglied bei der Jungen SVP Thurgau.
«Manuel C. ist seit Anfang 2023 Mitglied bei der Jungen SVP Thurgau», hatte die Partei gegenüber dem SonntagsBlick bestätigt. Es übersteige jedoch die eigenen Kapazitäten, bei jedem Neumitglied einen Hintergrundcheck durchzuführen. Die Jungpartei habe 220 Mitglieder.
Wegen Judenhass verurteilt
C., Gründer und Einpeitscher der Jungen Tat, wurde 2020 aus der Zürcher Hochschule der Künste geworfen, weil er und seine Gesinnungskameraden eine Onlinevorlesung mit «Heil Hitler»-Rufen störten. Die Staatsanwaltschaft verurteilte ihn wegen Judenhass, die Polizei beschlagnahmte bei Hausdurchsuchungen Waffen.
Die Partei distanziere sich von der Politik der «Jungen Tat». Voraussichtlich noch im Oktober finde eine Vorstandssitzung statt: «Dort werden wir über einen Parteiausschluss diskutieren», sagt Bortoluzzi.
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Bereits zuvor erste Konsequenzen
Bereits am Sonntag war bekanntgeworden, dass die Winterthurer SVP-Präsidentin Maria Wegelin (44) vorübergehend ihr Amt niedergelegt hat. Für ihren Onlinewahlkampf hat die Nationalratskandidatin mit der Jungen Tat zusammengespannt. Die Vorgänge will die Partei an einer ausserordentlichen Versammlung diskutieren. Bis dahin amtet Wegelin nicht mehr als Präsidentin.
Die beiden Wahlhelfer Tobias L.* (21) und Manuel C.* (23) wurden einst wegen Rassendiskriminierung verurteilt und mehrmals festgenommen. Weitere Strafverfahren gegen sie laufen noch. (SDA/dba)