Jetzt muss Taskforce ran
Aargauer Steuer-Software sorgt für Chaos

Frust auf der Aargauer Steuerbehörde: Die neue Software-Version, um die Daten der Steuerzahler zu erfassen, funktioniert nicht richtig und sorgt für Chaos. Das kantonale Steueramt hat jetzt sogar eine Taskforce eingesetzt.
Publiziert: 04.12.2024 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2024 um 17:35 Uhr
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Eine aktualisiere Version der Aargauer Steuersoftware funktioniert nicht mehr richtig. (Symbolbild)
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Neue Steuersoftware-Version sorgt für Probleme in Aargauer Steuerbüros
  • Taskforce arbeitet mit höchster Priorität an Fehleranalyse und Lösungen
  • Die Digitax-Software zur Bearbeitung von Steuererklärungen ist seit 2008 im Einsatz
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sophie ReinhardtRedaktorin Politik

Frust auf der Aargauer Steuerbehörde: Eine neue und mangelhafte Version der Steuersoftware sorgt für Unmut.

Am Wochenende vom 23. und 24. November hat das kantonale Steueramt eine aktualisierte Version von «Digitax» in Betrieb genommen. Die Steuersoftware ist seit 2008 im Einsatz und wird von den Behörden unter anderem zur Bearbeitung von Steuererklärungen natürlicher Personen genutzt.

Doch den Mitarbeitern der Gemeindesteuerämter war es nach dem Wochenende kaum mehr möglich, die von der Bevölkerung eingesendeten Daten zu bearbeiten oder zu prüfen. Das zeigen Informationen von Blick. Die Applikation öffnet sich erst nach mehreren Versuchen, reagierte langsam und das Anmelden im System dauerte lange.

Alte Software wieder im Einsatz

Eine Woche lang ärgerten sich die Mitarbeiter darüber, dass sie die eingereichten Steuerdaten nicht im System sehen und so auch nur schlecht bearbeiten konnten.

Wie kam es zum Chaos? Auf Anfrage von Blick bestätigt man beim Finanzdepartement des Kantons Aargau die Probleme. «Es kam teilweise zu erheblichen Betriebseinschränkungen», teilt Sprecherin Flurina Hoffmann auf Anfrage mit.

Das kantonale Steueramt hat nun eine Taskforce aus Spezialisten des Applikationsbetriebs, der Informatik Aargau sowie des externen Dienstleisters eingerichtet. Die Taskforce arbeite «mit höchster Priorität an der Fehleranalyse und an Lösungen», heisst es beim Finanzdepartement.

So schnell lässt sich das Problem aber offenbar nicht lösen. Inzwischen müssen die Mitarbeiter der Aargauer Behörden ihre Arbeit wieder mit der alten Version weiterführen. Das bedeutet aber auch, dass es für die Bevölkerung wohl zu keinen Verzögerungen betreffend ihrer Steuererklärungen und Rechnungen kommt.

Sicherheitsleck in weiterer Steuersoftware

Es ist das zweite Mal innert kurzer Zeit, in der man bei der Aargauer Steuerabteilung mit IT-Problemen kämpft. Erst kürzlich wurde eine Sicherheitslücke im Steuerprogramm Easytax entdeckt. Dies wird von den Einwohnerinnen und Einwohnern des Kantons Aargau zum Ausfüllen der Steuererklärung genutzt.

Der Kanton empfahl deshalb letzte Woche, alle alten Versionen zu deinstallieren und die aktualisierte Software neu herunterzuladen, um Risiken zu vermeiden. Experten schätzten das Sicherheitsrisiko als gering ein, rieten aber dennoch zur Vorsicht.

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