Thermomix-Werbung zieht alle Register
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«Ich mache Vorführungen bei mir zu Hause»
Wie SVP-Glarner zum Thermomix-Berater wurde

SVP-Nationalrat Andreas Glarner hat einen ungewöhnlichen Nebenberuf: Er ist Thermomix-Berater. Das Küchengerät hat es ihm angetan. Blick verrät er, wie es dazu kam.
Publiziert: 00:01 Uhr
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Der Politiker und Unternehmer Andreas Glarner war zuletzt bei zwei Podcasts zu Gast.
Foto: Screenshot

Darum gehts

  • SVP-Nationalrat Glarner verkauft Thermomix-Geräte als nebenberufliches Hobby
  • Glarner führt Schulungen und Vorführungen in seinem Zuhause durch
  • Verkäufe finden etwa alle vier Tage statt und stossen auf grosses Interesse
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nastasja HofmannRedaktorin Politik

Gleich zweimal war SVP-Nationalrat Andreas Glarner (62) in letzter Zeit in Podcasts zu hören. Zuerst beim Sextalk in der «Thronfolge» und dann mit seinem Malheur bei den «Nebelspalterinnen». So unterschiedlich die Inhalte der beiden Podcasts auch sind, eines hatten sie gemeinsam: Der Aargauer sprach über das Haushaltsgerät Thermomix.

Während Glarner im «Thronfolge»-Podcast das Thema nur kurz anriss, war der Thermomix bei der Geschichte im «Nebelspalterinnen»-Podcast der Protagonist. Ein Telefonat mit einer «Nebelspalter»-Journalistin sei der Grund gewesen, weshalb Glarner seinen Thermomix auf der Strasse vergessen und ihn dann mit seinem Auto überfahren hatte. Wie lustig diese Geschichte auch ist, ganz zufällig erzählte Glarner sie nicht. Denn er ist nebenberuflich Thermomix-Berater. Aber wie kommt der Unternehmer und Aargauer Nationalrat überhaupt dazu, jetzt auch noch Haushaltsgeräte zu verkaufen?

Zu Blick sagt er: «Das Ganze ist für mich ein nebenberufliches Hobby.» Vor ungefähr zwei Jahren habe ein Kollege ihm das Kochgerät vermittelt und er sei sofort Feuer und Flamme gewesen. So sehr, dass er selbst Thermomix-Berater werden wollte.

Das High-Tech-Gerät können Interessierte in der Regel nur über lokale Beraterinnen oder Berater erwerben. Die Webseite des Herstellers Vorwerk vermittelt eine Person in der Nähe des eigenen Wohnortes. Und siehe da: Sucht man nach Oberwil-Lieli, Glarners Heimatgemeinde, stösst man auf sein Beraterprofil.

Dort verrät der Nationalrat seine Lieblingsrezepte, darunter natürlich den Aargauer Klassiker Rüeblitorte, und zeigt sie Interessierten. «Ich mache Schulungen und Vorführungen mit dem Thermomix bei mir zu Hause», verrät Glarner. Das finde ungefähr alle drei Wochen statt und sei ein ziemlicher Selbstläufer. «Es hat immer jemanden in der Familie oder im Freundeskreis, der noch ein Gerät kaufen möchte.»

Geräte im Bundeshaus vermittelt

Wie man im Podcast «Nebelspalterinnen» zu hören bekommt, vermittelt Glarner die Geräte auch an Nationalrats-Gspändli. Blick bestätigt er, dass bundeshausintern einige einen Thermomix besitzen. Die Namen wollte er allerdings nicht preisgeben, die fielen unter das «Kundengeheimnis». Durch seinen Auto-Thermomix-Fauxpas ist lediglich bekannt, dass SVP-Nationalrat Walter Gartmann (56) ein Kunde ist.

Der neue Renner sind also nicht mehr Tupperware-Partys, sondern Thermomix-Abende. Und dieser Haushaltsgeräte-Trend scheint auch im Bundeshaus wurzeln zu schlagen.

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