Hilfe für Spitäler und Impfteams
Nun ruft der nächste Kanton die Armee um Hilfe

Immer mehr Kantone können die Corona-Situation nicht mehr selber bewältigen. Nun bittet bereits der vierte Kanton aus der Romandie die Armee um Hilfe.
Publiziert: 10.12.2021 um 21:01 Uhr
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Der Bundesrat hat beschlossen, maximal 2500 Armeeangehörige aufzubieten.
Foto: Keystone

Die Corona-Lage im Land spitzt sich weiter zu. Nun ruft bereits der vierte Kanton die Armee um Hilfe: Fribourg. Es ist nach Jura, Neuenburg und dem Wallis bereits der vierte welsche Kanton, der beim Bund Gesuche um Unterstützung bei der Booster-Impfkampagne gestellt haben, weil er mit den Impfkapazitäten am Anschlag ist. Die Gesuche wurden mittlerweile teilweise bewilligt, erklärt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz gegenüber Blick.

Am Dienstag hatte der Bundesrat beschlossen, dass zur Bewältigung der Corona-Pandemie wieder die Armee zum Einsatz kommt. Maximal 2500 Armeeangehörige sind für den Assistenzdienst vorgesehen. Keine 24 Stunden später hatten sich bereits über 200 Freiwillige gemeldet.

Kantone müssen alle Mittel ausgeschöpft haben

Die Armeeangehörigen können beispielsweise eingesetzt werden, um das Spitalpersonal zu entlasten. Nicht nur, indem sie einfachere Pflegearbeiten übernehmen, sondern auch als Unterstützung beim Umlagern von Covid-Patienten oder beim Transport von Kranken. Zudem können sie den Kantonen beim Boostern unter die Arme greifen.

Bedingung für einen Armeeeinsatz ist, dass die Kantone selbst alle Mittel ausgeschöpft haben, um die fünfte Welle zu bewältigen. Kantone müssen unter anderem nachweisen können, dass sie auf dem Arbeitsmarkt kein zusätzliches Personal mehr rekrutieren können, dass es auch keine Arbeitslose mehr gibt, die man anfragen könnte und dass Studierende oder andere Freiwillige nicht mehr verfügbar sind.

Dritter Einsatz während Corona

Wichtig ist den Verantwortlichen auch, dass sich nur Armeeangehörige melden, die nicht im Gesundheitswesen oder in der Pflege angestellt sind. «Wir werden keine Leute abziehen, die heute in den Spitälern arbeiten», betonte Brigadier Raynald Droz am Dienstag vor den Medien. Es soll auf jeden Fall verhindert werden, dass diese dort plötzlich fehlen.

Es ist bereits das dritte Mal, dass der Bundesrat im Rahmen der Corona-Pandemie einen Assistenzdienst der Armee beschliesst. Schon im Frühling und Herbst 2020 kam die Armee zum Einsatz. Der dritte Assistenzdienst ist bis Ende März 2022 befristet. Weil er länger als drei Wochen dauert, muss er noch vom Parlament bewilligt werden. Dies wird allerdings erst rückwirkend geschehen. (dba)

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