Die Schweiz liefert der Ukraine eine ferngesteuerte Maschine für die Minenräumung. Das Raupenfahrzeug bringt Minen mit einer Fräse zur Explosion und macht sie damit unschädlich. Eine Fläche von 160'000 Quadratkilometer soll in der Ukraine vermint sein.
Konkret handelt es sich um ein Raupenfahrzeug von der Grösse eines kleinen Bulldozers, wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Donnerstag mitteilt.
Entwickelt und hergestellt wurde die Minenräummaschine von der Stiftung Digger mit Sitz in Tavannes im Berner Jura.
Lieferung im September
Die Maschine werde voraussichtlich im September dem ukrainischen Dienst für Katastrophenhilfe übergeben, heisst es im Communiqué. Zum selben Zeitpunkt ist auch die Ausbildung der Minenräumer vor Ort durch die Stiftung Digger geplant.
Zusammen mit der Maschine erhält die Ukraine einen Lastwagen mit Anhänger sowie ein Ersatzteilpaket für drei Jahre. Insgesamt belaufen sich die Kosten laut VBS auf rund 1,2 Millionen Franken.
Die Schweiz engagiert sich seit längerem für die humanitäre Minenräumung. Unter anderem führt die Armee seit vergangenem Sommer Kurse für ukrainische Fachleute durch.
Anliegen von Viola Amherd
Die Lieferung der Maschine gehe auf eine persönliche Initiative von Verteidigungsministerin Viola Amherd zurück, sagte der Direktor der Stiftung Digger, Frédéric Guerne, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Laut Guerne finanziert die Glückskette ein zweites Gerät desselben Typs für die Ukraine. Dieses sei derzeit im Bau und werde voraussichtlich Ende Jahr bereit sein. Die Planung und Finanzierung für ein drittes Gerät laufen auch bereits.
Digger hat zudem mit einem Partnerunternehmen in Kiew eine Vereinbarung geschlossen. Das Unternehmen soll ferngesteuerte Räumfahrzeuge in Lizenz herstellen dürfen. Dabei gehe es insbesondere darum, Baumaschinen für die Minenräumung in städtischen Gebieten umzubauen, so die Stiftung. Die Kosten beliefen sich auf 1,5 Millionen Franken. Das entsprechende Gesuch sei bei der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit des Bundes eingereicht worden. (SDA/shq)