Ein Twitter-Account verbreitete am Montagnachmittag fälschlicherweise das Ableben von alt Bundesrat Adolf Ogi (80).
Es war nicht irgendein Twitter-Account, der diese geschmacklose Meldung verbreitete. Sondern einer, der im Name des neuen Bundesrats Albert Rösti (55) twitterte. Es handelt sich aber um einen Fake-Account.
Rösti teilt Blick mit: «Ich verfüge über keinen Twitter-Account.» Dass das gefälschte Profil ausgerechnet den Tod von Röstis Freund Ogi verkündete, ist besonders perfid. Dieser hatte Rösti nach seiner Wahl im Blick noch mit einem Brief gratuliert. Von einem Herzinfarkt bei Ogi, wie der Account verbreitete, weiss im Umfeld der SVP niemand etwas.
Über 300 Follower
Die Fälschung haben inzwischen auch die Bundesbehörden entdeckt: Die Bundeskanzlei weiss Bescheid, wie sie auf Anfrage mitteilt. «Die Bundeskanzlei hat am vergangenen Freitag bei Twitter interveniert und eine Löschung des Kontos beantragt», so ein Sprecher.
Wer genauer hinschaut, dem fällt auf, dass der Account weder verifiziert noch wirklich aktiv ist. Ausserdem hat «der falsche Rösti» einen Tippfehler bei der Erwähnung seiner Website eingebaut – für einen Bundesrat wäre das eher ungewöhnlich.
Weiteren Todesfall vermeldet
Sonderbar ist auch, warum Rösti am Tag seiner Wahl in die Regierung ausgerechnet den Tod des Ex-Präsidenten von Kasachstan betrauern sollte – aber kein Wort über seine Wahl in den Bundesrat verloren hat. Immerhin: Über 300 Follower folgen dem Fake-Account, darunter namhafte Journalisten und einige Politiker.
Wenige Stunden nachdem Blick am Montag diesen Artikel veröffentlicht hatte, löschte Twitter den Fake-Account.