Zwei Wochen nach 44-Milliarden-Deal
Geht Twitter unter Musk bald pleite?

Der neue Twitter-Besitzer, Elon Musk, wendet sich an seine übriggebliebenen Mitarbeiter. Er schwört sie darauf ein, dass eine Twitter-Pleite nicht ausgeschlossen sei.
Publiziert: 10.11.2022 um 23:18 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2022 um 08:11 Uhr
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Laut Elon Musk ist eine Twitter-Pleite möglich.
Foto: keystone-sda.ch

Schwere Zeiten für Twitter-Mitarbeiter. Der Eigentümer von Twitter, Elon Musk (51), hat den Mitarbeitern am Donnerstag mitgeteilt, dass er sich nicht sicher ist, wie hoch die Rentabilität des Unternehmens sei. Ein Konkurs sei deswegen nicht ausgeschlossen.

Das berichtet die Nachrichtenseite «The Information» am Donnerstag. Musk nehme an einem Meeting mit Twitter-Mitarbeitern teil, so eine Quelle gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Eine offizielle Stellungnahme des Unternehmens oder dessen Chefs bleibt bislang aus.

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Musk schmiss Hälfte der Belegschaft raus

Musk hatte Twitter Ende Oktober für 44 Milliarden Dollar übernommen. Unmittelbar darauf kündigte er den bisherigen Chef Parag Agrawal (38) und andere hochrangige Manager. Dann feuerte er rund die Hälfte der zuvor etwa 7000 Personen umfassende Belegschaft.

Twitter schrieb bereits vor der Übernahme zuletzt rote Zahlen. Nach dem Deal beklagte Musk einen Umsatzeinbruch, weil einige grosse Werbekunden Anzeigen auf der Plattform ausgesetzt hatten. Sie sorgen sich, dass ihre Werbung neben anstössigen Tweets auftauchen könnte, wenn Musk wie angekündigt die Inhalte-Regeln lockern sollte.

Auf die Übernahme von Twitter durch Musk folgen offenbar weitere Kündigungen. Medienberichten zufolge verliessen am Donnerstag zwei Manager in Schlüsselpositionen das Unternehmen. Es handelt sich um den für das Herausfiltern anstössiger Inhalte verantwortliche Yoel Roth und Robin Wheeler. Beide waren erst seit kurzem für Beziehungen zu Werbekunden zuständig.

Musk nahm 13-Milliarden-Kredit auf

Auf Twitter lastet zudem der Kredit von rund 13 Milliarden Dollar, den Musk für den Kauf aufnahm. Medienberichten zufolge kostet die Bedienung dieser Schulden rund eine Milliarde Dollar im Jahr. Der Tech-Milliardär will die Werbe-Erlöse, die bisher 90 Prozent der Einnahmen ausmachen, durch ein Abo-Geschäft ergänzen. Der Start seines neuen Abos mit Verifizierungshäkchen sorgte zunächst aber einmal für Chaos, weil einige Nutzer Prominente und Unternehmen mit täuschend echt aussehenden Fake-Accounts imitierten.

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Kein Homeoffice, kein Gratis-Essen

Zuvor hatte Musk die Beschäftigten bereits in einer E-Mail vor schwierigen Zeiten gewarnt. Die wirtschaftliche Lage sei «schlimm», besonders für ein Unternehmen, das von Werbeeinnahmen abhänge.

In dem Memo kündigte Musk auch neue Richtlinien in Sachen Homeoffice an – künftig ist Heimarbeit demnach nur noch mit seiner ausdrücklichen persönlichen Erlaubnis zulässig. Auch das Gratis-Essen wird den Mitarbeitern gestrichen. (euc)

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