Generationen-Barometer
Junge Erwachsene fühlen sich machtlos

Am Arbeitsplatz fühlen sich Jung und Alt gleichermassen diskriminiert. Ältere haben Schwierigkeiten bei der Stellensuche, Jüngere fühlen sich nicht ernst genommen. Dennoch überwiegen verbindende Elemente wie Teamgeist und Wertschätzung zwischen den Generationen.
Publiziert: 20.02.2025 um 07:54 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2025 um 09:42 Uhr
Das Generationen-Barometer 2025 zeigt: Junge Menschen fühlen sich zunehmend machtlos. Die Diskriminierung am Arbeitsplatz wird von Jung und Alt gleich wahrgenommen.
Foto: imago/Westend61

Auf einen Blick

  • Junge Schweizer sehen weniger Einfluss auf die Zukunft der Gesellschaft
  • Generationengraben wird von jüngeren Menschen stärker wahrgenommen als von älteren
  • Es gibt auch viele Verbindungen zwischen den Generationen
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Junge Erwachsene in der Schweiz sehen ihren Einfluss auf die Zukunft der Gesellschaft zunehmend schwinden. Auch wird ein Graben zwischen den Generationen hierzulande vor allem von jüngeren Menschen wahrgenommen, wie das Generationen-Barometer 2025 des Forschungsinstituts Sotomo zeigt.

Rund die Hälfte der Befragten unter 26 war der Ansicht, dass in der Schweiz Jung und Alt auseinanderdriften. Bei den über 75-Jährigen waren es indes nur 15 Prozent. Auch sind Zukunftsängste laut der Studie besonders bei jungen Menschen ausgeprägt. 88 Prozent der befragten Menschen unter 35 glauben, nur wenig Einfluss auf die Zukunft der Gesellschaft zu haben.

Politische Lage schlägt aufs Gemüt

Überhaupt aber blicken Herr und Frau Schweizer mit Sorge in die Zukunft – mit einem Anteil von 71 Prozent noch mehr als bei der letzten Befragung. Mehr als alles andere schlägt den befragten Menschen hierbei das Weltgeschehen und die aktuelle politische Lage aufs Gemüt.

Der düstere Blick in die Zukunft steht laut den Studienautoren derweil in starkem Kontrast mit der Lebenszufriedenheit im Hier und Jetzt: Fast 90 Prozent der Befragten gaben an, mit ihrem Leben eher oder sehr zufrieden zu sein. Auch hier zeigte sich eine Tendenz zu grösserer Zufriedenheit mit steigendem Alter. Bei den unter 35-Jährigen war der Anteil der Unzufriedenen am höchsten.

Zwei Drittel der Bevölkerung empfinden die Schweiz zudem als gespalten. Dies vor allem zwischen den politischen Polen links und rechts – 66 Prozent der Befragten waren dieser Meinung. Knapp dahinter folgt die Spaltung zwischen Arm und Reich, mit einem Anteil von 65 Prozent. In fast allen Bereichen nahmen Jüngere die Spaltungen stärker wahr.

Verbindungen zwischen Jung und Alt

Eine Verbindung zwischen den Generationen findet sich in dem Gefühl, am Arbeitsplatz diskriminiert zu werden. Denn sowohl junge als auch alte Menschen fühlen sich am Arbeitsplatz gleichermassen ungerecht behandelt. Das aber aus unterschiedlichen Gründen, wie das vom Forschungsinstitut Sotomo veröffentlichte Generationen-Barometer 2025 zeigt. 57 Prozent der älteren Befragten gaben an, Schwierigkeiten bei der Stellensuche zu haben. Auch sahen sich 41 Prozent der Befragten zu wenig wertgeschätzt. Mit einem Anteil von 96 Prozent gaben zeitgleich fast alle befragten jungen Arbeitnehmenden an, sich manchmal im Job nicht ernst genommen zu fühlen.

Insgesamt gab es laut der Studie jedoch mehr Dinge, welche die Generationen am Arbeitsplatz verbinden, denn trennende Elemente. Teamgeist, Sinnhaftigkeit und Wertschätzung waren für alle Altersgruppen von Bedeutung.

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