Die Bilder waren verstörend. Beim Zürcher Stadtderby im Oktober 2021 rannten FCZ-Fans zum GC-Block, suchten die Konfrontation – und warfen rund 2000 Grad heisse Fackeln in den mit Fans des Stadtrivalen gefüllten Sektor!
Sofort forderte die Politik ein rigoroses Vorgehen, um solche Ausschreitungen künftig zu verhindern. Sportministerin Viola Amherd (60) drängte darauf, personalisierte Tickets mit Ausweispflicht einzuführen. Die aber lassen auf sich warten. Die Liga ist zusammen mit den Kantonen noch immer daran, ein Projekt zu prüfen.
Corona-Massnahmen weiterführen
Nun macht der Bundesrat nochmals Druck. Im neu veröffentlichten Bericht «Bekämpfung des Hooliganismus» fordert er, dass die zur Bekämpfung des Coronavirus eingeführten Massnahmen weitergeführt werden. Im Auge hat er vorab personalisierte Tickets, die Aufhebung von Stehplätzen oder Einschränkungen bei den Gästefans. Schliesslich seien Gewalttätigkeiten während der Pandemie «massiv zurückgegangen».
Ansonsten betont die Regierung, dass sie die Kantone im Kampf gegen Fan-Gewalt stärker unterstützen will. Dabei soll vor allem das Informationssystems «Hoogan» weiterentwickelt werden. Dieses enthält Daten von Personen, die sich bei Sportveranstaltungen gewalttätig verhalten haben.
Rayonverbote gegen Problem-Fans
Zudem soll das System bereits bei der Eingangskontrolle der Stadien eingesetzt werden können, um Personen zu überprüfen. Und das Bundesamt für Polizei kann bei der entsprechenden Kantonspolizei Rayonverbote gegen gewalttätige Fans beantragen.
Der Bundesrat will aber auch Kantone und Vereine in die Pflicht nehmen. Sie müssten ihre Verantwortung «aktiv wahrnehmen».