Gegen Fan-Gewalt
Bundesrat fordert personalisierte Tickets

Der Bund will die Kantone im Kampf gegen Hooligans stärker unterstützen. Dazu soll etwa das Informationssystem «Hoogan» dienen. Der Bund hat aber auch klare Forderungen: etwa personalisierte Tickets.
Publiziert: 23.06.2022 um 10:00 Uhr
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Beim Zürcher Stadtderby im letzten Oktober warfen FCZ-Fans rund 2000 Grad heisse Fackeln in den mit Fans des Stadtrivalen gefüllten Sektor!
Foto: Claudio Thoma/freshfocus
Daniel Ballmer

Die Bilder waren verstörend. Beim Zürcher Stadtderby im Oktober 2021 rannten FCZ-Fans zum GC-Block, suchten die Konfrontation – und warfen rund 2000 Grad heisse Fackeln in den mit Fans des Stadtrivalen gefüllten Sektor!

Sofort forderte die Politik ein rigoroses Vorgehen, um solche Ausschreitungen künftig zu verhindern. Sportministerin Viola Amherd (60) drängte darauf, personalisierte Tickets mit Ausweispflicht einzuführen. Die aber lassen auf sich warten. Die Liga ist zusammen mit den Kantonen noch immer daran, ein Projekt zu prüfen.

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Corona-Massnahmen weiterführen

Nun macht der Bundesrat nochmals Druck. Im neu veröffentlichten Bericht «Bekämpfung des Hooliganismus» fordert er, dass die zur Bekämpfung des Coronavirus eingeführten Massnahmen weitergeführt werden. Im Auge hat er vorab personalisierte Tickets, die Aufhebung von Stehplätzen oder Einschränkungen bei den Gästefans. Schliesslich seien Gewalttätigkeiten während der Pandemie «massiv zurückgegangen».

Ansonsten betont die Regierung, dass sie die Kantone im Kampf gegen Fan-Gewalt stärker unterstützen will. Dabei soll vor allem das Informationssystems «Hoogan» weiterentwickelt werden. Dieses enthält Daten von Personen, die sich bei Sportveranstaltungen gewalttätig verhalten haben.

Rayonverbote gegen Problem-Fans

Zudem soll das System bereits bei der Eingangskontrolle der Stadien eingesetzt werden können, um Personen zu überprüfen. Und das Bundesamt für Polizei kann bei der entsprechenden Kantonspolizei Rayonverbote gegen gewalttätige Fans beantragen.

Der Bundesrat will aber auch Kantone und Vereine in die Pflicht nehmen. Sie müssten ihre Verantwortung «aktiv wahrnehmen».

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