Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) wird derzeit umgebaut. Dies mit dem Ziel, Fragen im Zusammenhang mit der Führung, den Strukturen, den Arbeitsmethoden sowie der Personalpolitik zu klären, teilte der NDB auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Zuvor hatte die Personalbefragung grosse Unzufriedenheit gezeigt. Diese Befragung habe in einer Phase stattgefunden, in der mehrere Aspekte dieser Transformation noch in Arbeit standen, was zu Verunsicherung bei den Mitarbeitenden geführt habe, heisst es.
Droht Verrat?
Die Mitarbeitenden hatten sich im Rahmen der Befragung über Mobbing, mangelnde Führungsfähigkeiten, ineffiziente Arbeitsprozesse und eine schlechte Fehlerkultur beklagt, schrieb die «NZZ am Sonntag». Die Zeitung berief sich auf interne Dokumente des NDB.
Das schlechte Arbeitsklima könne zu einem Sicherheitsrisiko für die Schweiz werden, hiess es weiter. Unzufriedene Mitarbeitende würden demnach ein Risiko für Informationslecks darstellen. Es drohten Verrat oder Spionage.
Massnahmen getroffen
Beim Nachrichtendienst stelle man mit Befriedigung fest, dass sich das NDB-Personal dem Auftrag des Dienstes verpflichtet fühle. Zudem verfüge man über interne Sicherheitsmassnahmen, die zum Beispiel den Abfluss von klassifizierten Informationen verhindern sollen, wird versichert.
Bereits im Oktober des vergangenen Jahres führte eine Personalumfrage zu ähnlichen Resultaten, wie nun die internen Dokumente. In fast allen wichtigen Punkten schneide der NDB schlechter ab, als der Schnitt der Bundesverwaltung, berichtete das Westschweizer Radio RTS am Freitag. Die Leitung des NDB werde gerade einmal mit 35 von 100 Punkten bewertet. Der Schnitt in der restlichen Bundesverwaltung liege bei 61 Punkten.
Die Transformation des Nachrichtendienstes wird von NDB-Direktor Christian Dussey (59) geleitet, der seit April 2022 im Amt ist. (SDA)