Die Schweiz konnte ihr Botschaftspersonal mithilfe der Nachbarstaaten Deutschland und Frankreich aus dem Sudan ausfliegen.
Nun zeigt sich, dass auch Spezialisten der Schweizer Armee im Versteckten dafür aufgeboten wurden. Am Sonntag bewilligte der Bundesrat den Einsatz der Angehörige des Aufklärungsdetachements 10 (AAD 10) im Sudan. Das zeigen Blick-Recherchen.
Die Elitesoldaten wurden mit der Unterstützung des Aussendepartements (EDA) für die Vorbereitung und Durchführung der Evakuation beauftragt. Den Einsatz von maximal zehn Profis der Schweizer Armee bewilligte die Regierung für diesen Zweck im Sudan und den dortigen Nachbarstaaten – und das für längstens drei Wochen.
Ausgebildet für den Ernstfall
Der Einsatz erfolge bewaffnet, informierte die zuständige Bundesrätin Viola Amherd (60) diese Woche Militärkreise. Wie die Mitglieder der AAD 10 im Einsatz waren und ob sie inzwischen mit dem evakuierten Schweizer Botschaftspersonal zurück in die Schweiz sind, werde man aus Sicherheitsgründen nicht kommentieren, so ein Sprecher des EDA zu Blick.
Die Einsätze der AAD 10 sind oft streng geheim, die Elitetruppe kommt seit 2004 immer wieder bei delikaten Aufgaben im Ausland zum Einsatz. Die für den Ernstfall ausgebildeten Soldaten sind auf den Schutz und die Rückführung von Schweizer Bürgern aus Krisengebieten spezialisiert. So kamen sie etwa auch bei der Evakuierung von 280 Personen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul 2021 zum Einsatz. Die Spezialeinheit der AAD 10 plante ab Ende 2008 etwa auch die Flucht der beiden Schweizer Geiseln in Libyen – die Pläne wurden jedoch verworfen.