Fraktionschef Nordmann will zum Impfen animieren
SP ruft zu Bundesrats-Brief an die Bevölkerung auf

Die SP will die Zurückhaltenden von der Covid-Impfung überzeugen – mit einem Brief des Bundesrats.
Publiziert: 04.09.2021 um 18:24 Uhr
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Andere westeuropäische Länder impfen viel schneller als die Schweiz.
Foto: Blick
Pascal Tischhauser

Fünf Millionen Menschen in der Schweiz haben mindestens eine Impfung erhalten, wie Gesundheitsminister Alain Berset (49, SP) am Freitag twitterte. Bis am 1. September waren in unserem Land nur 57 Prozent der Bevölkerung gegen Corona gepikst. In Deutschland waren es zu diesem Zeitpunkt schon 65 Prozent, in Frankreich 72 Prozent. Und in Spanien bereits 78 Prozent.

Jetzt macht die Politik Druck: Die SP ruft dazu auf, dass der Bundesrat oder die Kantonsregierungen jedem Menschen in der Schweiz einen Brief schreiben. «Darin sollen Bund und Kantone denjenigen Frauen und Männern danken, die sich gegen Corona geimpft haben», sagt Fraktionschef Roger Nordmann (48).

Impfung nachholen

Der SP-Nationalrat ergänzt: All diejenigen, die sich noch nicht gegen Covid hätten impfen lassen, dies aber tun könnten, «sollen im Brief gebeten werden, dies bitte rasch nachzuholen».

Nordmann hofft darauf, dass das Schreiben einen ähnlichen Effekt hat wie bei den Briten. Dort hatte ein solcher Brief eine sehr gute Wirkung gezeigt. «Warum sollte das bei uns anders sein?», fragt er. Schliesslich sei die Impfung der beste Schutz davor, dass man selbst oder andere durch uns schwer an Corona erkrankten.

Und die unter Zwölfjährigen sollten aus Sicht des Parlamentariers gebeten werden, sich noch etwas zu gedulden. «Sie sind zwar selbst weniger gefährdet, aber auch die Kinder schützen wir davor, dass sie die Krankheit weitertragen, wenn sich die Älteren piksen lassen.»

Pflegende unterstützen

Mit der Impfung helfe man zudem denjenigen Menschen, die wegen anderer Krankheiten auf eine Spitalbehandlung angewiesen sind, so Nordmann. Denn zum Winter hin droht den Spitälern angesichts der relativ tiefen Impfquote eine Überlastung.

Nicht zuletzt unterstütze man mit der Covid-Impfung das Gesundheitspersonal, das seit anderthalb Jahren alles gibt, «um die Pandemie in Schach zu halten und die Opferzahlen möglichst gering zu halten».

Für den SP-Fraktionspräsidenten und seine Partei steht fest: «Dank einem solch einmaligen Schreiben des Bundesrats und/oder der Kantonsregierungen an jede und jeden kann der jetzt notwendige Ruck durch die Bevölkerung gehen, um die Verspätung bei der Impfung wieder aufzuholen.»


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