Ruedi Noser (61) ist ein Polit-Urgestein. Seit 20 Jahren politisiert der Zürcher Freisinnige im Bundeshaus – seit 2015 im Ständerat. Nun hat er genug. Bei den nächsten Wahlen im Oktober 2023 wird er kein weiteres Mal kandidieren, teilt die Zürcher FDP heute mit.
Mit dem Abgang Nosers steht der Zürcher FDP-Sitz auf der Kippe. Die Partei hat gleichzeitig mit der Rücktrittsverkündung bekannt gegeben, dass man mit Nationalrätin Regine Sauter (56) ins Rennen steigen werde. Sauter ist Direktorin der Zürcher Handelskammer und seit 2015 im Bundeshaus.
Moser macht Sauter Konkurrenz
Sauter wird gewichtige Konkurrenz bekommen. Die GLP will der FDP den frei werdenden Sitz abluchsen. Tiana Angelina Moser (43), Fraktionschefin der Grünliberalen in Bundesbern, kündigt gegenüber Blick an, ein weiteres Mal anzutreten. Bereits 2019 hatte sie den Sprung ins Stöckli versucht.
«Ich werde mich nun, wo ein Sitz frei wird, noch einmal für eine Kandidatur zur Verfügung stellen», sagt sie. «Ich bin seit 15 Jahren im Nationalrat, seit 11 Jahren leite ich die Fraktion – und bin somit in Bundesbern bestens vernetzt. Mit dieser Erfahrung möchte mich mit Herzblut im Ständerat für meinen Kanton Zürich einsetzen.»
Aber Moser dürfte parteiintern Konkurrenz bekommen: GLP-Gründer und Ex-Präsident Martin Bäumle (58) bringt sich in Stellung. «Mich würde die Arbeit als Ständerat reizen. Und ich könnte mir vorstellen, dass ich mit meiner langjährigen Erfahrung einiges bewirken könnte für den Kanton Zürich, aber auch für die GLP», sagt er zu Blick. Eine Kandidatur schliesse er deshalb nicht aus.
Weil auch Moser kandidieren will, sagt Bäumle, man werde das parteiintern diskutieren müssen.
SP-Jositsch will bleiben
Der zweite Zürcher Ständerat, Daniel Jositsch (57), hat bisher verlauten lassen, ein weiteres Mal kandidieren zu wollen – es sei denn, seine Partei nominiere ihn nicht mehr, sagte er Ende vergangenen Jahres. Auf diese Idee dürfte die Zürcher SP nicht kommen.