Während die Schweiz erneut auf den Bundesrat wartet, der morgen Mittwoch allfällige Öffnungsschritte diskutiert, haben Experten des Bundes erneut ihre Einschätzung zur aktuellen Lage abgegeben. Und die ist nicht so rosig wie gewünscht.
Grundsätzlich seien die Fallzahlen nach wie vor zu hoch, betonte Kantonsarzt Rudolf Hauri. «Glücklicherweise ist die dritte Welle bislang aber noch nicht sehr steil angestiegen.» Ähnlich klingt es von Virginie Masserey, Leiterin Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). «Die Situation ist fragil», betonte sie, die Perspektiven seien aber vielversprechend. So nehmen das Impftempo und die Anzahl der Geimpften zu. 70 Prozent der Impfwilligen über 75 seien schon zum Zug gekommen.
Impfbereitschaft angestiegen
Mit den Impfungen hat sich auch Michael Hermann vom Forschungsinstitut Sotomo beschäftigt. Im Auftrag des BAG führt Sotomo Bevölkerungsbefragungen durch. Und hat festgestellt: Seit Oktober ist die Impfbereitschaft markant angestiegen.
«Bei Frauen ist die Impfbereitschaft etwas tiefer», führte Hermann aus. Der Sotomo-Geschäftsführer führt das auf Bedenken wegen Nebenwirkungen zurück, da gerade Thrombosen, die Frauen tendenziell eher betreffen, stark in den Medien waren. Thema waren diese aber vor allem bei der Astrazeneca-Impfung. Das BAG hat zwar Dosen hiervon bestellt, bislang wurde der Impfstoff in der Schweiz aber nicht zugelassen.
MRNA bevorzugt
Grundsätzlich gebe es aber klare Präferenzen punkto Impfstoff, so Hermann. Besonders beliebt waren dabei MRNA-Impfstoffe wie diejenigen von Pfizer/Biontech und Moderna. Beide Impfstoffe sind in der Schweiz zugelassen.
Diejenigen, die aber keine Lust aufs Impfen haben, seien tendenziell auch skeptischer punkto Massnahmen. Laut Umfrage seien die Impfunwilligen tendenziell weniger vorsichtig, wenn es um Abstand- und Hygieneregeln gehe.
Experten-PK BAG vom 13.04