«Toni Brunner soll in den Bundesrat, aber er will nicht»
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SVP-Urgestein Blocher:«Toni Brunner soll in den Bundesrat, aber er will nicht»

Kronfavorit Albert Rösti bekommt Konkurrenz
Berner Ständerat Salzmann will in den Bundesrat

Der Berner Ständerat Werner Salzmann wagt sich als erster aus dem Busch und bestätigt offiziell, die Nachfolge von Ueli Maurer antreten zu wollen. Damit erwächst Kronfavorit Albert Rösti Konkurrenz – zumal dieser sich noch nicht geäussert hat.
Publiziert: 07.10.2022 um 09:21 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2022 um 13:12 Uhr
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Der Berner Ständerat Werner Salzmann will in den Bundesrat gewählt werden.
Foto: keystone-sda.ch

In die anstehenden Bundesratswahlen kommt endlich ein bisschen Spannung: Werner Salzmann (59) will Bundesrat werden – er ist der Erste, der offiziell bestätigt, sein Dossier einzureichen. Der Berner Ständerat hat seine Kandidatur am Donnerstagmorgen auf Nau.ch bekannt gegeben: «Ja, ich will in das Bundesratsauswahlverfahren einsteigen.» Die SVP Mittelland Nord habe ihn bei der Kantonalpartei gemeldet, welche den Eingang der Kandidatur bestätigt habe.

Gestandener Sicherheitspolitiker

Der Agronom sitzt seit 2015 im nationalen Parlament, zunächst im Nationalrat, vor drei Jahren wurde er in den Ständerat gewählt. Salzmann ist ausgewiesener Sicherheitspolitiker, derzeit präsidiert er die zuständige Kommission im Ständerat.

Ein Exekutivamt hatte Salzmann noch nicht inne. Aber er sagt: «Ich bringe insbesondere viel militärische und private Führungserfahrung mit.» In der Tat: Salzmann ist Oberst im Heeresstab. Und von 2012 bis 2021 präsidierte er die SVP des Kantons Bern.

Beruflich arbeitet Salzmann als Steuerexperte in der Berner Steuerverwaltung. Er ist verheiratet, Vater von vier Kindern und wohnt in Mülchi im Berner Mittelland.

Konkurrenz für Rösti

Mit Salzmann erwächst Kronfavorit Albert Rösti (55) Konkurrenz aus dem eigenen Kanton. Der ehemalige SVP-Präsident denkt über eine Kandidatur nach. Salzmann sagt denn auch, dass die Findungskommission entscheiden müsse, wer letztlich auf dem Ticket landet. Auch Rösti bringe gute Voraussetzungen mit und er stünde mit diesem in Kontakt.

Salzmann ist sicher der kernigere Politiker von beiden, das Poltern, das für SVP-Politiker eine gewisse Bedeutung hat, liegt ihm mehr als Rösti, der auch als weniger nah an Partei-Übervater Christoph Blocher gilt.

Blocher mochte sich am Donnerstagabend nicht öffentlich dazu äussern, wer von beiden eher das Zeug zum Bundesrat hat. Rösti sei genauso auf Linie wie Salzmann, so Blocher gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. «Den Graben gibt es nicht mehr», so Blocher. Die Zeit der Flügelkämpfe in der SVP zwischen Bern und Zürich sei vorbei, die Partei trete heute sehr geschlossen auf. So geschlossen, wie keine andere Partei.

Zürich braucht keinen Bundesrat

Apropos Zürich: Dass die SVP im bevölkerungsreichsten Kanton Mühe hat, geeignete Kandidaten zu finden, ist für Blocher kein Problem: «Zürich hat einen Bundesrat gar nicht nötig. Die kleineren Kantone hätten es nötiger.»

Ausserdem sei es ja kein Wunder, würden fähige Leute wie seine Tochter Magdalena Martullo-Blocher (53) absagen. Sie stehe in der Verantwortung für ein Unternehmen mit vielen Mitarbeitenden. «Das ist halt anders bei den Sozialdemokraten und den Grünen. Bei denen kann fast jeder in den Bundesrat und er fehlt dann nirgends.»

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