Erster Kanton macht ernst
Genf führt Test- oder Impfpflicht für Pflegepersonal ein

Das Pflege-Personal der diversen öffentlichen und privaten medizinischen Einrichtungen im Kanton Genf muss künftig ein Covid-Zertifikat vorweisen.
Publiziert: 05.08.2021 um 12:19 Uhr
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Aktualisiert: 05.08.2021 um 22:42 Uhr
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Der Kanton Genf zieht die Schraube beim Gesundheitspersonal an.
Foto: Thomas Meier

Der Druck auf das Pflegepersonal während der Corona-Pandemie steigt weiter an. Nun hat der Genfer Staatsrat beschlossen, dass das Pflege-Personal der diversen öffentlichen und privaten medizinischen Einrichtungen ein Covid-Zertifikat vorweisen muss. Die Vorgabe gelte ab dem 23. August. Damit will der Staatsrat das Ansteckungsrisiko in den Gesundheitseinrichtungen verringern, wie er mitteilt.

Wer kein Covid-Zertifikat besitzt, der muss sich alle sieben Tage einem Screening-Test unterziehen. Das muss der Arbeitgeber sicherstellen und die Mitarbeitenden müssen sich daran halten. Wer sich nicht daran hält, dem drohen Strafen, stellt die Kantonsregierung klar.

Auch Besucher müssen künftig ein Covid-Zertifikat vorlegen können. So will der Genfer Staatsrat den Schutz der Patienten weiter erhöhen. Ausnahmen sind dann möglich etwa bei medizinischen Notfällen, wenn Besucher keine Zeit zum Erstellen eines Zertifikats bleibt.

Löhne werden teilweise gekürzt

Genf ist nicht der erste Kanton, der beim Pflegepersonal die Schraube anzieht. Schon der Kanton Jura hat die Regeln verschärft: Wer ungeimpft ist und nach dem Kontakt mit Corona-Patienten in Quarantäne muss, erhält ab September in dieser Zeit nur noch 80 Prozent seines Lohns. Damit will die Spitalleitung die Impfrate von derzeit 50 Prozent erhöhen.

Sogar Gesundheitsminister Alain Berset (49) möchte das Gesundheitspersonal stärker in die Verantwortung nehmen. Er empfiehlt den Kantonen «dringlich», regelmässige Corona-Tests für nicht geimpftes und nicht genesenes Personal für obligatorisch zu erklären. (dba)

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