Ein Ja für alle? Werbung für die Abstimmung am 26. September.
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SRG-Trendumfrage zu Abstimmung:Die ersten Umfragen zu «Ehe für alle» und 99%-Initiative

Erste SRG-Trendumfrage zu den Abstimmungen vom 26. September
Juso-Initiative liegt hauchdünn vorn

Die Juso dürfen vorerst jubeln: Ihre 99-Prozent-Initiative liegt in der ersten SRG-Trendumfrage knapp vorn. Eine satte Mehrheit zeichnet sich für die Ehe für alle ab.
Publiziert: 20.08.2021 um 06:11 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2021 um 09:47 Uhr
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In der ersten SRG-Trendumfrage liegt die Juso-Initiative – hier die damalige Juso-Cefin Tamara Funiciello bei der Einreichung – knapp vorn.
Foto: Keystone
Ruedi Studer

«Trotz millionenschwerer Gegenkampagne will aktuell die Mehrheit das reichste 1 Prozent gerechter besteuern und die 99 Prozent entlasten», freut sich Juso-Vizepräsident Nicola Siegrist in einer Medienmitteilung. «Das zeigt, dass die Bevölkerung genug hat von Steuergeschenken an die Reichsten und endlich zurückhaben will, was ihnen zusteht!»

Grund für seinen Jubel ist die erste SRG-Trendumfrage des Meinungsforschungsinstituts GfS.Bern zu den Abstimmungen vom 26. September. Und da hat die 99-Prozent-Initiative der Juso die Nase knapp vorn. 46 Prozent der Befragten würden dem Ansinnen derzeit bestimmt oder eher zustimmen, 45 Prozent sind dagegen. Der Rest ist unentschlossen.

Deutlicher Links-Rechts-Graben

Dabei macht sich ein deutlicher Links-Rechts-Graben bemerkbar. Bei der Basis von SP und Grünen findet die Idee einer Kapitalbesteuerung massiven Anklang, mit einer Zustimmung von 83 beziehungsweise 84 Prozent.

Eine knappe Mehrheit findet die Initiative mit 51 Prozent auch bei der GLP. Ansonsten ist das Verdikt der bürgerlichen Parteien klar: 54 Prozent Nein bei der Mitte, 66 Prozent Nein bei der SVP und 75 Prozent Nein bei der FDP.

Ein deutlicher Unterschied zeigt sich auch bei den Geschlechtern: Würden 53 Prozent der Frauen Ja stimmen, sagen bei den Männern 54 Prozent Nein. Zu beobachten ist auch ein Generationen-Gap: Die Jungen sind für die Initiative, die Älteren dagegen.

Einen grossen Einfluss auf die Stimmabsicht hat das Haushaltseinkommen. Bei jenen mit weniger als 3000 Franken monatlich wollen zwei Drittel Ja stimmen. Bei jenen mit über 11'000 Franken sind es nur noch rund ein Drittel.

«Wenn kleine und mittlere Einkommen weniger Steuern zahlen, haben sie mehr Geld, was auch der Wirtschaft nützt», zieht bei den Befragten am stärksten als Ja-Argument. Die Gegenseite befürchtet, dass die neue Steuer nicht nur Reiche, sondern auch den Mittelstand treffe.

Ehe für alle spaltet SVP

Am 26. September locker durchmarschieren dürften die Befürworter der Ehe für alle. Das Ja-Lager vereint 69 Prozent auf sich, gegen die Vorlage sind 29 Prozent.

Die Zustimmung ist über alle Parteien hinweg hoch. Ausser bei der SVP: Das liegt das Nein-Lager hauchdünn vorn. 50 Prozent wollen die Vorlage ablehnen, 49 Prozent zustimmen.

Einen deutlichen Unterschied gibt es bei den Geschlechtern. Während drei Viertel der Frauen Ja stimmen wollen, sind es bei den Männern knapp zwei Drittel. Auch hier zeigt sich: Je jünger, umso höher der Ja-Anteil.

Interessant ist das Bild bei den Konfessionen. Katholiken, Reformierte, Angehörige von nicht-christlichen Religionsgemeinschaften und Konfessionslose sagen mit deutlichen Mehrheiten Ja. Nicht aber die Stimmberechtigten anderer christlicher Gemeinschaften – etwa Freikirchen –, welche die Vorlage zu drei Vierteln bodigen wollen.

Folgender Trumpf sticht für die Mehrheit am besten: «Die Ehe für alle ist ein längst überfälliger Schritt in Richtung Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare.»

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