Direkt bei der Einreise in die Schweiz
SVP fordert Schnelltests für Touristen

Wegen der hohen Reisetätigkeit über die Festtage brauche es systematisch Schnelltests an den Grenzen, fordert die SVP. Ansonsten könnten viele Touristen das Virus einschleppen.
Publiziert: 25.12.2020 um 13:39 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2020 um 09:38 Uhr
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Gedränge in den Skigebieten: Tausende Touristen kommen zum Skifahren über die Festtage in die Schweiz.
Foto: Keystone
Daniel Ballmer

Es sind wahre Massen. Am vergangenen Wochenende drängten sich haufenweise Schweizer in die Flughäfen. Kurz vor Weihnachten zieht es viele ins Ausland. Umgekehrt kommen viele Touristen zum Skifahren über die Festtage in die Schweiz. Alleine rund 10'000 Briten sollen hier sein – und haben wohl die gefürchtete Corona-Mutation eingeschleppt, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) diese Woche warnte.

Die hohe Reisetätigkeit werde nach den Festtagen zweifellos zu einem Anstieg der Fallzahlen führen, ist Gesundheitspolitiker und SVP-Nationalrat Thomas de Courten (54) überzeugt. «Das war schon nach den Sommer- und Herbstferien so.» Die in Grossbritannien und Südafrika entdeckte Corona-Mutation verschärfe das Problem noch.

Obligatorische Tests bei der Einreise

Deshalb fordert de Courten die Gesundheitskommission (GDK) des Nationalrats zum Handeln auf. Es brauche rasch umfassende obligatorische Schnelltests bei der Einreise. «So sollen infizierte Personen identifiziert und unmittelbar vor Ort eine Isolation behördlich verfügt werden», sagt de Courten.

Kommissionsmitglied de Courten hat bei GDK-Präsidentin Ruth Humbel (63, CVP) einen Antrag eingereicht, dass die Gesundheitskommission zeitnah bei Bundesrat und den zuständigen Bundesbehörden interveniert, «damit entsprechende Anordnungen unmittelbar nach den Festtagen wirksam werden».

Ein enormes Risiko

Gerade bei der Einreise über Flughäfen sollen Schnelltests durchgeführt werden. Dasselbe gelte aber auch nach mehrtägigem Auslandaufenthalt bei der Rückkehr via Strasse und Bahn. «Natürlich ist das mit einem gewissen Aufwand verbunden», ist sich de Courten bewusst. «Aber es ist praktikabel. Dann muss man am Autobahnzoll eben eine halbe Stunde auf das Testergebnis warten.» Während der ersten Welle seien die Grenzen zeitweise geschlossen worden und das habe ebenfalls gut funktioniert.

Derzeit bestehe hingegen «de facto eine Quasi-Freiwilligkeit zur Quarantäne bei der Rückreise aus Risikogebieten», betont de Courten. Das sei ein enormes Risiko. «Die Wahrscheinlichkeit, dass überdurchschnittlich viele Personen aus den Festtagsreisen als Virusträger zurückkehren werden, ist gross.» Er fürchtet: Das stark belastete Gesundheitswesen könnte endgültig kollabieren.

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