So sah es am Euroairport Basel schon lange nicht mehr aus: Die Wartehalle ist rappelvoll, Reisende tummeln sich am Check-in. Ein BLICK-Leser ist genervt: «Keiner hält hier Abstand. Diese Zustände sind kaum zu glauben.»
Ähnlich sieht es am Flughafen Zürich in Kloten am Samstagmorgen aus: Eine lange Schlange vor dem Check-in, Familien stehen dicht gedrängt, mit Koffern und Masken.
Kurz vor Weihnachten zieht es einige Schweizer offenbar ins Ausland. Manche reisen zu ihrer Familie, andere wollen Ferien machen. Am Freitagabend fliegen vier Maschinen von Basel nach Pristina (Kosovo), zwei nach Köln und einzelne nach Wien, Berlin, Budapest oder Belgrad.
Plötzlich reisen Schweizer wieder
Die Medienstelle des Euroairports weist darauf hin, dass Familien untereinander den Mindestabstand nicht einhalten müssen. Die Massnahmen der französischen Regierung, auf deren Einzugsgebiet der Flughafen liegt, setze man strikt um. Dass diese von den Passagieren umgesetzt würden, sei in der Verantwortung der französischen Polizei.
Die Flugzeuge in Zürich zielen am Samstagmorgen auch hauptsächlich europäische Destinationen an: Ebenfalls Pristina, Wien und Berlin. Aber auch London, Amsterdam oder Brüssel.
In den vergangenen Monaten waren die Flughäfen im Land weitgehend leer. Die Corona-Krise traf die Flughäfen hart. Die Passagierzahlen fielen praktisch auf null. «Man kann sich streiten, ob der Euroairport noch ein Flughafen ist», sagte Basler Flughafendirektor Matthias Suhr noch im Sommer. Jetzt sieht es wieder anders aus.
Nichts wie weg?
Grund für den Ansturm um Weihnachten dürfte sein, dass die Quarantäneliste auf wenige Länder geschrumpft ist. Wegen der hohen Infektionszahlen in der Schweiz.
Vielerorts ist eine Einreise aus der Schweiz möglich, teils mit Quarantänepflicht oder negativem Testergebnis. Letzteres braucht man beispielsweise zur Einreise nach Italien. Diese Regel führte nun auch zu einem Ansturm auf die Testzentren (BLICK berichtete).
In der Schweiz wurden die Massnahmen am Freitag verschärft. Die Gastronomie ist über die Feiertage geschlossen, Sportbetriebe ebenfalls. Da könnte sich mancher denken: Nichts wie weg! (hah)