Der parteilose Sicherheitsdirektor Mario Fehr (63) will eine weitere Amtszeit anhängen: Er tritt bei den Zürcher Regierungsratswahlen im kommenden Februar erneut an, wie er am Freitag ankündigte.
Er habe sich über den Sommer eingehend Gedanken darüber gemacht, ob er erneut antreten werde. Dazu habe er sich auch einem Fitnesstest unterworfen: «Ich war fünfzehn Tage wandern, zehn davon am Stück, immer mit vielen Höhenmetern.»
Keine Lust auf Rente
Die Tatsache, dass er das gut überstanden habe, zeige ihm, dass er fit für weitere vier Jahre in der Regierung sei. Kommende Woche wird Fehr 64 Jahre alt. Er tritt für die ganze Amtszeit an, will also über sein Pensionsalter hinaus Regierungsrat bleiben.
Wieder in eine Partei einzutreten, plant Fehr nicht. Dazu sehe er keine Notwendigkeit. «Ich habe ein mehr oder weniger entspanntes Verhältnis zu allen Fraktionen.» Besonders intensiv sei der Austausch mit EVP und GLP. Er arbeite aber mit allen gut zusammen.
Wahlchancen auch ohne SP intakt
Fehr sitzt seit 2011 im Regierungsrat. Ursprünglich für die SP, diese verliess er aber im Juni 2021, weil sie ihm zu links geworden sei. Dass ihm eine Partei im Wahlkampf fehlen wird, glaubt Fehr nicht. Seine Wahlchancen sieht er auch ohne diese Unterstützung als intakt an – und übertrieben ist das sicher nicht: Bei den Wahlen im Jahr 2019 wurde er mit dem besten Ergebnis aller Kandidierenden wiedergewählt.
Wie sein Wahlkampf aussehen wird und wer diesen finanziert, wollte er am Freitag noch nicht bekannt geben.
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Fehr hatte Politik und Öffentlichkeit vergleichsweise lange zappeln lassen. Er ist der letzte amtierende Regierungsrat, der seinen Entscheid publik machte. Die anderen sechs Regierungsmitglieder hatten schon vor geraumer Zeit verkündet, dass sie vier weitere Jahre anhängen wollen.
Kandidatenreigen komplett
Der Kandidatenreigen für die Regierungsratswahlen dürfte nun komplett sein. Neben allen Bisherigen treten auch einige Neue an: Die FDP versucht, mit Avenir-Suisse-Direktor Peter Grünenfelder den zweiten Sitz zurückzuerobern, den sie 2019 verloren hatte.
Die SP will ebenfalls wieder zwei Sitze, nachdem sie 2021 einen Sitz durch Fehrs Parteiaustritt verloren hatte. Sie tritt mit Nationalrätin Priska Seiler Graf an. Die GLP versucht es mit dem ehemaligen Kantonsratspräsidenten Benno Scherrer, die EVP mit Kantonsrat Daniel Sommer und die AL mit Kantonsrätin Anne-Claude Hensch.