«Ich bedaure es, aber es ist unvermeidlich»
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SP-Austritt von Mario Fehr:«Ich bedaure es, aber es ist unvermeidlich»

Mario Fehr hat genug von der SP
Wermuth und Meyer schweigen, Jusos jubilieren

Der Züricher Regierungsrat Mario Fehr tritt aus der SP aus. Das kommt bei vielen Linken gut an. Fehr sei der Partei «nicht würdig», heisst es. Der Ex-Genosse will erstmal parteilos bleiben.
Publiziert: 18.06.2021 um 12:45 Uhr
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Aktualisiert: 18.06.2021 um 19:04 Uhr
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Nach dreissig Jahren Parteizugehörigkeit tritt der Zürcher Regierungsrat Mario Fehr heute aus der Partei aus.
Foto: Keystone

Fehr ist fertig mit der SP. Nach über 30 Jahren Parteizugehörigkeit tritt der Zürcher Regierungsrat Fehr (62) am Freitag aus der Partei aus. Er begründete seinen Entscheid mit «zunehmenden Spannungen mit der nach links abdriftenden Partei».

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Auch wenn die Beziehung zwischen der SP und ihren Zürcher Regierungsrat schon seit langem belastet war – es ist ein schmerzhafter Austritt für die Partei. Dennoch wollen sich weder Co-Präsident Cédric Wermuth (35) noch Co-Präsidentin Mattea Meyer (33) äussern. Beide verweisen auf die Kantonalpartei in Zürich.

Seitenhieb gegen die SP-Spitze

Dabei hatte Fehr sie an der Medienkonferenz implizit ebenfalls kritisiert. «Die Partei wird immer mehr zur Kampagnen-Maschine», sagte er – und das dürfte auf Wermuth und Meyer gemünzt sein, die die SP Schweiz zu einer Bewegung machen wollen und mit Tom Cassee einen Kampagnen-Experten zum Generalsekretär gemacht haben.

Die Parteispitze schweigt – auf Twitter sorgt der Entscheid hingegen für viele Reaktionen. Erwartungsgemäss freuen sich Juso-Mitglieder über den Austritt. Die Juso Zürich wirft Fehr gar vor, einer sozialen Partei wie der SP nicht würdig zu sein. Ähnlich tönt es von vielen weiteren jungen linken Zürichs. Fehrs Austritt sei ein «gutes Omen» und helfe der Glaubwürdigkeit der Partei. Oder sie meinen, andere SPler sollten Fehrs Beispiel folgen, wie eine Twitter-Nutzerin schreibt. Wieder andere finden, dass Fehr schon lange kein «richtiger» Sozialdemokrat mehr sei.

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Wirklich traurig scheint auch die SP Zürich nicht zu sein. «Dass die Zusammenarbeit nicht immer einfach war, ist bekannt. Dies insbesondere im Asylbereich, wo grosse inhaltliche Differenzen zwischen ihm und der Partei bestehen – auch das ist kein Geheimnis», schreibt sie in der Medienmitteilung. Eigentlich wollte man Ende Sommerferien gemeinsam mit Fehr über seine Zukunft in der Partei informieren. Er habe sich nun entschlossen dies früher zu tun.

Enttäuscht allerdings ist der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch (56), wie Fehr eher dem rechten Parteiflügel zugehörig. «Ich kann die Entscheidung von Mario Fehr nicht nachvollziehen. Und ich finde sie falsch», sagt Jositsch zu Blick. Unterschiedliche Meinungen haben in der SP Platz – dafür bin ich ja der beste Beweis. Aber: Man muss die Diskussion suchen. Und der verschliesst sich Mario Fehr jetzt. Für mich unverständlich.»

Fehr in die Mitte?

Von bürgerlicher Seite wird Fehr für seinen Entschluss gelobt. «Mario Fehr zeigt Rückgrat», schreibt zum Beispiel Matthias Müller (27), der Präsident des Jungfreisinns. «Bitte bleib im Regierungsrat», schreibt Michael Frauchiger, Mitglied des Vorstands der SVP Zürich.

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Aus der Mitte tönt es ebenso positiv. «Willkommen in der Mitte», schreibt beispielsweise Andrea Gmür (56), Mitte-Nationalrätin. Und das, obwohl Fehr eigentlich sagte, er wolle keiner neuen Partei beitreten. (lui)

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