Die SRF-«Rundschau» zeigt
Uhrenhersteller wollen keine russischen Diamanten mehr

Am Mittwochabend berichtet die «Rundschau», dass hiesige Schmuck- und Uhrenfirmen freiwillig auf russische Diamanten verzichten. Sie wollen keinen Ärger mit den USA.
Publiziert: 14.09.2022 um 16:17 Uhr
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Schweizer Unternehmen verarbeiten grosse Mengen Diamanten zu Schmuckstücken und Uhren – auch aus Russland.
Foto: AFP

Richemont, Swatch und Rolex wollen keine russische Diamenten mehr verarbeiten. Dies, obwohl der Handel mit Edelsteinen aus Russland in der EU, aber auch in der Schweiz, nach wie vor erlaubt ist.

Schmuck- und Uhrenhersteller möchten Ärger mit den USA vermeiden, weshalb sie freiwillig auf russische Steine verzichteten, wie die «Rundschau» am Mittwochabend berichtet.

Fertig Russland

Die Schweiz ist einer der wichtigsten Umschlagplätze für Diamanten – gerade auch russische. Hierzulande werden massenweise Diamanten zu Schmuck und Uhren verarbeitet. In den vergangenen zehn Jahren hat die Schweiz im Schnitt jährlich für 3,5 Milliarden Dollar Diamanten importiert – einen grossen Teil davon aus Russland.

Seit Kriegsbeginn hätten hiesige Händler noch Rohdiamanten im Wert von nur 10 Millionen Dollar aus Russland importiert, bestätigt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) der SRF-Sendung.

Damit ist es laut Recherchen der «Rundschau» nun vorbei. Schmuck- und Uhrenhersteller gaben an, sie kauften keine russischen Edelsteine mehr. Doch der Herkunftsnachweis ist gar nicht so einfach.

Garantie vom Lieferanten

Die hiesigen Uhrenproduzenten lassen sich nun von ihren Lieferanten garantieren, dass die Edelsteine nicht aus Rohdiamanten stammen, die nach dem 11. März 2022 aus Russland kamen. So vermeiden die Firmen, mit dem US-Importstopp für russische Diamanten in Konflikt zu geraten.

Nur: Da die wenigsten Diamanten direkt aus Russland in die Schweiz
kommen, ist der Nachweis der Herkunft nicht ganz so einfach. Die Rohdiamanten werden auf ihrem Weg von der russischen Mine bis zum Schweizer Schmuckhersteller an verschiedenen Umschlagplätzen immer wieder neu sortiert und gemischt.

Seco «mischt mit»

90 Prozent aller weltweit geförderten Rohdiamanten werden in Indien geschliffen. Von da an muss die Herkunft des Steins nicht mehr dokumentiert werden.

Nicht besser macht es, dass die Schweiz selbst zur Herkunfts-Verschleierung beitrage. In Zollfreilagern werden Rohdiamanten zusammengemischt – und das Seco stellt laut der TV-Sendung dann ein neues Zertifikat mit der Herkunft «gemischt» aus.

Nun will die Uhrenindustrie handeln. Die grossen Namen arbeiten an einer Lösung, um die Einfuhr russischer Steine zu unterbinden.

Die «Rundschau», moderiert von Franziska Ramser (41), wird ab 20.05 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt. (pt)

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