Die nächste Energie-Schlacht?
Landschaftsschützer lancieren Anti-Windkraft-Initiativen

Am Montag wollen Landschaftsschützer gleich zwei neue Initiativen präsentieren. Im Visier haben sie die Windkraft.
Publiziert: 26.01.2024 um 17:26 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2024 um 13:52 Uhr
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Der Schutz der Natur sei wegen Windrädern bedroht, schreibt ein Initiativkomittee.
Foto: keystone-sda.ch

Wer in der Schweiz einen Windpark bauen will, kennt wohl Elias Vogt (28). Fürchtet Elias Vogt. Der Grenchner ist Präsident von Freie Landschaft Schweiz. Der Verband stellt sich insbesondere gegen den Ausbau der Windkraft, kämpft mit Einsprachen und politischen Mitteln dagegen. So unterstützt der Verein unter anderem das Referendum gegen den Energie-Mantelerlass, über den wohl im Juni abgestimmt wird.

Jetzt gehen Vogt und seine Mitstreiter noch einen Schritt weiter. Am Montagvormittag laden sie zu einer Medienkonferenz zur Lancierung von zwei Volksinitiativen. Sie wollen «die Natur und die Gemeinden vor der Gefährdung durch Windkraftanlagen in Wäldern und in der unmittelbaren Umgebung von Wohngebieten vieler Menschen in der Schweiz schützen», wie es in der Einladung heisst.

Genauer wollen sich die Initianten auf Blick-Anfrage noch nicht in die Karten blicken lassen. In der Einladung heisst es, der Schutz der Natur und die Volksrechte in den Gemeinden seien durch mehr als 300 Windparkprojekte in der Schweiz bedroht.

Nächste Energie-Schlacht

Bundesrat und Energieminister Albert Rösti (56) steht damit bereits vor der nächsten Herausforderung. Bald beginnt der Abstimmungskampf gegen den Energie-Mantelerlass, den Rösti unbedingt gewinnen will. Sein Gegner wird dann unter anderem wieder Landschaftsschützer Vogt sein – mit dem er Duzis ist, wie die «NZZ» schreibt.

Die Landschaftsgegner mussten beim Mantelerlass-Referendum zwar zittern, doch bekamen die nötigen Unterschriften deutlich zusammen. Am Freitag teilte die Bundeskanzlei mit, dass 63'277 gültige Unterschriften zusammengekommen seien. Nötig waren 50'000.

Danach dürfte die Diskussion über neue Kernkraftwerke Fahrt aufnehmen, wenn die sogenannte Blackout-Initiative eingereicht wird. Gefolgt, sofern die Gegner die nötigen 100'000 Unterschriften zusammenbringen, von den Anti-Windkraft-Initiativen.

Rösti selbst gab kürzlich an einer Tagung der Strombranche zu, dass er nicht als «Wind-Fan» bekannt sei. Gleichzeitig erwähnt Rösti aber bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass die Schweiz mehr Strom benötige. (bro)


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